Das Land der greisen Atomkraftwerke
Die Regierung der Stadt Tsuruga in der Präfektur Fukui hat sich einverstanden erklärt den Reaktor Nr. 1 ihres Kernkraftwerkes bis zum Jahr 2016 weiterlaufen zu lassen. Der Reaktor Nr. 1 wurde am 14. März 1970 in Betrieb genommen und ist damit seit fast 40 Jahren in Betrieb. Keiner hat es länger geschafft.
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«Solange der Reaktor sicher ist, zögere ich keinen Moment seine Betriebslaufzeit zu verlängern», sagt Kazuharu Kawase, Bürgermeister von Tsuruga nach einem Treffen mit dem Gouverneur der Präfektur, Iseei Nishikawa, der diese Pläne unterstützt.
Japan Atomic Power, Besitzer des Kernkraftwerkes, hatte ursprünglich geplant, Tsuruga Nr. 1 abzuschalten und durch zwei neue Reaktoren, Nr. 3 und 4, zu ersetzen. Doch der Neubau hat sich verzögert, weil die Regierung in der Zwischenzeit strengere Richtlinien zur Erdbebensicherheit erlassen hat. Japan Atomic Power hat in der Folge die Stadt Tsuruga um eine Betriebsverlängerung für Nr. 1 gebeten. Läuft alles nach Plan wird Nr.3 im März 2016 und Nr. 4 im März 2017 fertig sein.
Nicht der einzig alte Reaktor
Der Tsuruga-Reaktor ist aber nicht der einzige Greis, der schon längst in Pension hätte gehen sollen. 8 weitere Kernkraftwerke werden bis 2015 mehr als 40 Jahre lang in Betrieb sein. Das bald 40-jährige Kernkraftwerk Mihama, ebenfalls in der Präfektur Fukui gelegen, soll gar noch länger als Tsuruga Nr. 1 am Netz bleiben.
In Japan gibt es 53 aktive Kernkraftwerke. Nur Frankreich und die USA besitzen noch mehr. Mit der Nuklearenergie wird in Japan rund 35 Prozent des Strombedarfs gedeckt. Um die starke Erdölabhängigkeit zu mindern, hat der Unterhalt von Atomkraftwerken seit der Ölkrise von 1973 nationale Priorität.
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