Die Sache mit der richtigen Verbeugung
Bei Toyota vergeht momentan kein Tag ohne Negativschlagzeilen. Konzernchef Akio Toyoda versucht an allen Fronten das Problem mit dem klemmenden Gaspedal zu erklären. So besuchte er letztes Wochenende in Osaka eine Verkaufsgeschäft von Toyota, wo täglich in Akkordarbeit die zurückgerufenen Autos repariert werden. Durchschnittlich 10 Autos vermögen die Mechaniker einer Geschäftsstelle pro Tag zu verarbeiten.
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«Es tut mir leid, dass ich euch soviel Umstände bereitet habe», entschuldigte sich Toyoda persönlich bei den Mitarbeitern in Osaka. Gleichzeitig versuchte er mit dem Besuch Zuversicht zu verbreiten.
Für das ehemalige Erfolgsunternehmen Toyota ist die öffentliche Abbitte noch etwas ungewohntes. Noch bei der ersten Pressekonferenz von Anfang Februar gab es in vereinzelten Medien Kritik über die Tiefe von Akio Toyodas Verbeugung. Diese sei mit einer Neigung von rund 40 Grad zu flüchtig gewesen. Man habe eher das Gefühl gehabt, dass Toyoda sich gerade hinsetzen wolle.
Die Korrektur
Bei der Pressekonferenz zur Rückrufaktion der Prius-Reihe ein paar Tage später korrigierte Toyoda umgehend seine Nachlässigkeit. Mit einer tieferen Verbeugung von rund 60 Grad versuchte er sein tiefes Bedauern zum Ausdruck zu bringen. «Ich sehe Toyota nicht als ein einwandfreies Unternehmen, das nie Fehler macht», fügte er anschliessend hinzu. Manche Kritiker hätten gerne eine noch tiefere Verbeugung gesehen. Die Öffentlichkeit zeigte sich jedoch zufrieden über Toyodas Worte.
Auch Japan-Experte Edward Lincoln von der New York University findet, dass der Konzernchef die richtigen Worte gewählt habe: «Toyoda hat damit zugegeben, dass das Unternehmen Fehler gemacht hat. So muss Qualitätskontrolle funktionieren. Damit beginnt er Massnahmen für eine bessere Zukunft zu ergreifen.»
Die Sorgen der Regierung
Noch ist Toyota nicht über dem Berg. Die japanischen Medien fordern, dass der Autohersteller konkrete Massnahmen zur Beseitigung des Problems vorstellt. Die Regierung in Tokio hat derweil die Sorge kundgetan, dass die Rückrufaktion zur Verschlechterung der japanisch-amerikanischen Beziehungen führen könne.
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