Mit Kirschblüten für Kunden werben
Bei einem Sparzins, der in Japan bei durchschnittlich tiefen 0,08 Prozent liegt, versuchen die Banken mit überraschenden Methoden Kunden für sich zu gewinnen. So lockt die Ikeda Bank in Osaka potentielle Sparer mit einer ungewöhnlichen Wette an.
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Tippt man auf das richtige Datum für den Beginn der Kirschblütensaison, lockt ein sagenhafter Sparzins von 0,87 Prozent. Die Zahl 87 kann auf Japanisch auch als «Blume» gelesen werden. Doch auch für die «Verlierer» winkt ein grosszügiger Trostsparzins von 0,39 Prozent. 39 steht auch für das Wort «Blühen». Die Blütezeit wird in Osaka zwischen dem 23. und 28. März erwartet.
Das Angebot, das bis zum 12. März gültig ist, hat laut der Ikeda Bank voll eingeschlagen. Dreimal so viel Sparer wie erwartet haben an der Wette teilgenommen. Die Idee kam nach der Ankündigung der staatlichen Meteorologiebehörde die kostspieligen Vorhersagen für die Kirschblütensaison nicht mehr anzubieten. Es ist nun den privaten Meteostationen überlassen die Sparer davon zu überzeugen, dass ihre Vorhersagen die richtigen sind.
Die ewige Nullzinspolitik
Doch auch die Kirschblütenwetten der Bank werden die Zinsen im deflationsgeplagten Japan kaum ansteigen lassen. Masaaki Shirakawa, Vorsitzender der Bank of Japan, hat nicht die Absicht gezeigt den tiefen Leitzins von 0,1 Prozent verändern zu wollen.
Das Angebot der Ikeda Bank reflektiert die Verzweiflung im japanischen Bankensektor. Viele Sparer, die sich seit den 1990er-Jahren mit dem deprimierend tiefen Zinssatz zufrieden gegeben haben, können sich in der Wirtschaftskrise diesen Luxus nicht mehr leisten. Die Banken sind somit gezwungen mit viel Originalität die Sparer bei Laune zu halten.
Einige Analysten sagen, dass Japan schon zulange mit der Nullzinspolitik kokettiert habe. Japan erlebt zurzeit ein Phänomen, das möglicherweise dem Westen in den nächsten Jahren blühen wird.
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