Eine Mutter, Ehefrau und Astronautin
Die 39-jährige Naoko Yamazaki ist am Ostermontag erfolgreich mit dem Spaceshuttle Discovery zur Internationalen Raumstation ISS abgehoben. Nach Chiaki Mukai ist Yamazaki die zweite japanische Astronautin, die es ins Weltall geschafft hat. Ihre Aufgabe wird es unter anderem sein den sicheren Transport des Nachschubs und der Forschungsausrüstung zu gewährleisten und den Roboterarm zur Installation von Modulen an der ISS zu bedienen.
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Am Mittwoch soll die Raumfähre an die Raumstation andocken. Yamazaki wird dann auf ihren Landsmann, den 44-jährigen Soichi Noguchi treffen, der noch bis Juni auf der ISS stationiert ist. Es wird die erste Begegnung zweier Japaner im Weltall sein. Es ist auch das erste Mal, dass 4 Frauen gleichzeitig Teil einer Spaceshuttle-Mission sind.
Die Unterstützung des Ehemannes
Entsprechend gerührt ist ihr Ehemann Taichi Yamazaki: «Für meine Frau und für unsere Familie gab es viele schwierige und viele schöne Momente. Dass Naoko nun dieses Ziel erreicht hat, erfüllt mich mit viel Freude und Stolz.»
Ehemann Taichi hat zusammen mit der gemeinsamen Tochter von der Zuschauertribüne aus im Kennedy Space Center den Start der Discovery verfolgt. Es sei ein «bewegender Moment» gewesen. Auch der 74-jährige Vater und die 67-jährige Mutter der japanischen Astronautin waren anwesend.
Eine etwas andere Familie
Naoko Yamazaki wurde 1999 als Astronauten-Kandidatin ins Programm der japanischen Raumfahrtbehörde aufgenommen. «Ich möchte eine Mutter und eine Astronautin werden», soll sie dazumal gesagt haben. Vor 7 Jahren brachte sie Tochter Yuki zur Welt. Indem sie Karriere und Familie unter einen Hut gebracht hat, ist Yamazaki für viele Japanerinnen zu einem Vorbild geworden.
Ihr Ehemann Taichi arbeitete bis 2004 für ein Softwareunternehmen, das mitunter für die Flugkontrolle auf der ISS zuständig ist. Als die Arbeitsbelastung für beide zu hoch wurde, kündigte er seinen Job und zog in die USA, wo sich Ehefrau Naoko auf die Raumfahrtmission vorbereitete. Als Hausmann kümmert er sich seither um Tochter Yuki.
Ein Vorbild für die Gesellschaft
Naoko Yamazaki ist sich ihrer Vorbildsrolle bewusst: «Heutzutage setzen immer mehr Frauen in Japan ihre Karriere nach der Heirat fort. Wie man die Arbeit und die Familie unter einen Hut bringt, hängt von der jeweiligen familiären Umgebung ab. Es gibt jedoch viele Wege dieses Ziel zu erreichen. Meine Familie hat es mit der Versuchs-und-Irrtums-Methode geschafft.»Am wichtigsten sei aber die Opferbereitschaft ihres Mannes gewesen, betont Naoko Yamazaki.
Noch ist Taichi Yamazaki eine Ausnahme. Doch die Vorstellung, dass ein Mann seine Arbeit für die Frau aufgibt, ist wohl für viele Japaner nicht mehr so abwegig wie auch schon.
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