Leonardo DiCaprio spricht Japanisch
Um eine neue Kundschaft anzulocken, hat sich Paramount Japan entschieden für den Film Shutter Island sowohl eine Version mit Untertiteln, wie auch eine japanische Synchronfassung in den Kinos anzubieten.
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Bislang galt in Japan die Tradition alle Hollywood-Filme ausschliesslich in Originalfassung mit Untertiteln vorzuführen. Ausnahmen bildeten dabei einzig Kinderfilme. Im Fernsehen hingegen werden alle ausländischen Filme in einer Synchronfassung gezeigt.
«In Shutter Island gibt es viel visuelle Information. Mit einer Synchronfassung ist es daher einfacher alles aufzunehmen», erklärt Kinokritiker Takayuki Washino den Vorteil eine übersetzten Version. Gerade wenn es um komplexe Inhalte gehe, erleichtere die Synchronfassung das Verständnis, wendet auch Tokunaga Kimura, ein Werber für Kinofilme, in der Sankei Shimbun ein.
Lesefaule Kinogänger
Die wahre Ursache für den neuen Trend sieht Washino jedoch im veränderten Konsumverhalten der jüngeren Generation: «Die jungen Menschen haben das Gefühl, dass das Lesen von Untertiteln lästig ist.»
Der Entscheid von Paramount Japan an 188 von 452 Vorführorten im Land eine japanische Synchronfassung von Martin Scorseses Film zu zeigen, scheint sich bereits auszuzahlen. Wie Variety berichtet, nahm Shutter Island am Premierentag in Japan rund 3,65 Millionen Dollar ein. Ziel seien Einnahmen von rund 20 Millionen Dollar.
Hollywood verliert Zuschauer
Den Anfang zur Synchronisation hat der 3D-Film Avatar gemacht. Diese Massnahme wurde damit erklärt, dass es gerade bei 3D-Versionen schwierig sei sich aufs Lesen zu konzentrieren.
Ob Hollywood mit diesem Schritt die Gunst des japanischen Publikums zurückgewinnen kann, bleibt fraglich. 2009 waren 57 Prozent der ausgestrahlten Kinofilme in Japan aus heimischer Produktion. 43 Prozent kamen aus dem Ausland. 2003, als Scorseses Gangs of New York mit Untertiteln rund 32 Millionen Dollar in Japan einnahm, waren noch 63 Prozent der gezeigten Filme in Japan aus dem Ausland (Asienspiegel berichtete).
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