Wo es weder Städte noch Strassen gibt
Für Google ist Nordkorea inexistent. Schaut man sich auf dem Kartenservice Google Map das Land an, erscheint ein grosser weisser Fleck. Weder Städte noch Strassen sind eingezeichnet. Die Satellitenfunktion funktioniert zwar einwandfrei, Beschreibungen gibt es jedoch keine.
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Google Japan hat am 12. April auf dem offiziellen Blog eine Stellungnahme dazu publiziert. Darin bestätigt das Internetunternehmen, dass es tatsächlich einige Länder im Kartendienst gebe, bei denen fast keine Informationen ersichtlich seien. Das habe ganz einfach damit zu tun, dass Google nicht genügend geographische Informationen erhalten habe.
«Nordkorea ist eine dieser Ausnahmen. Seit Veröffentlichung unseres Kartendiensten konnten wir zu unserem Bedauern kein einziges Mal entsprechende Informationen zu Nordkorea publizieren.» Google Map sei jedoch stets darum bemüht der Kartendienst fortlaufend zu ergänzen.
Eine Fundgrube für Hobbyspione
Nordkorea ist nicht der einzige Fall. Auch in der kaukasischen Republik Georgien zeigt Google Map keine Strassen. Lediglich die Städte sind eingezeichnet. Bei Microsofts Kartendienst Bing sind die nordkoreanischen Städte zwar säuberlich eingetragen, die Strassen sind hingegen nur rudimentär ersichtlich.
Trotzdem scheint Google Maps Satellitendienst eine Fundgrube für Geheimdienste und Hobbyspione zu sein. So hat es sich der amerikanische Doktorand Curtus Melvin zum Hobby gemacht die Informationslücken zu schliessen. Anhand von Googles Satellitenfunktion hat er zahlreiche Bauwerke, wie Kim Jong-ils Villen oder militärische Geheimanlagen, lokalisiert und porträtiert.
«Die Gräber bedecken ganze Berge»
Dazu gehören auch Massengräber, die nach einer Hungerkatastrophe in den 1990er-Jahren ausgehoben wurden. Laut Uno-Angaben starben damals rund 2 Millionen Menschen. «Die Gräber bedecken ganze Berge», beschreibt Melvin gegenüber der Sydney Morning Herald die Satellitenbilder. Die Informationen können auf der Website North Korea Economy Watch heruntergeladen werden. ja.
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