Hung­rig nach Büchern

Wegen finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten muss­te das Berg­dorf Iitae das Bud­get für die Schul­bi­blio­thek redu­zie­ren. Da das 6000-See­len­dorf nur eine Buch­hand­lung und kei­ne Biblio­thek hat, kam die Lokal­re­gie­rung auf die Idee eines Spen­den­auf­rufs für Kinderbücher.

Die Idee zeig­te Wir­kung. Wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet, sind inner­halb von zwei Wochen über 10’000 Bil­der­bü­cher von 334 Spen­dern zusam­men­ge­kom­men. Eini­ge haben dem Dorf gleich­zei­tig eine Geld­spen­de für den Kauf neu­er Bücher zukom­men lassen.

Der Dank der Regierung

Die Lokal­re­gie­rung freut es. «Der gute Wil­le der Spen­der wird durch die­sen Bücher­sta­pel zum Aus­druck gebracht. Wir wer­den die Bücher mit viel Dank­bar­keit nut­zen», sagt Kana­me Hiro­se von der Bildungsdirektion.

«Mit den gebrauch­ten Bil­der­bü­chern wol­len wir unse­ren Kin­dern eine Wert­schät­zung für die Welt wei­ter­ge­ben», sagt Bür­ger­meis­ter Norio Kan­no. Die Bücher wer­den an Kin­der­gär­ten und Pri­mar­schu­len im Dorf weitergegeben.

Ent­völ­ker­te Regionen

Iita­te lei­det wie so vie­le ande­re länd­li­che Dör­fer in Japan unter einer zuneh­men­den Ent­völ­ke­rung. Wäh­rend die älte­re Bevöl­ke­rung zurück­bleibt, zie­hen fast alle jun­gen Men­schen in die gros­sen Metro­po­len des Lan­des (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

In den letz­ten Jah­ren hat Iita­te ver­sucht die­ser Ent­wick­lung mit attrak­ti­ven Ange­bo­ten ent­ge­gen­zu­wir­ken. So pro­fi­tie­ren bei­spiels­wei­se männ­li­che Gemein­de­an­ge­stell­te von der Mög­lich­keit des Vater­schafts­ur­laubs. Auch den ein­zi­gen Buch­la­den hat­te die Lokal­re­gie­rung 1995 gleich selbst eröff­net. ja.