Japans Jugend blickt nach China
Noch vor 15 Jahren waren die USA das unbestrittene Studienziel Nummer 1 für die jungen Japaner. Das sind sie heute noch. Doch die Zahl der japanischen Studenten in den USA ist in den letzten Jahren dramatisch gesunken.
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1994 waren 78 Prozent der im Ausland studierenden Japaner in einer amerikanischen Hochschule eingeschrieben. 2007 lag die Zahl noch bei 46 Prozent. Tendenz sinkend. Derweil ist der Anteil japanischer Studenten in China von 9 Prozent auf 24 Prozent angewachsen (Asienspiegel berichtete).
«Diesbezüglich findet gerade ein grosser Wandel statt», sagt David Satterwhite vom renommierten Fulbright-Stipendienprogramm in Tokio gegenüber dem Christian Science Monitor. «Die jungen Leute fragen heute, wo die künftigen Jobs sein werden und sie sehen wie japanische Unternehmen alles auf China setzen», sagt Richard O’Rourke von EducationUSA Seine Aufgabe ist es junge, talentierte Leute für ein Studium in den USA zu erwärmen.
Nähe und Kosten
China ist tatsächlich seit 4 Jahren der grösste Handelspartner für die japanische Wirtschaft. Die Fähigkeit Chinesisch zu sprechen, wird nur schon aus diesem Grund immer wichtiger für künftige Berufschancen. Die Zunahme japanischer Studenten in China ist aus dieser Sicht eine logische Entwicklung.
Die wirtschaftlich schwierigen Zeiten zwingen japanische Studenten gleichzeitig nach billigeren Alternativen zu suchen. Viele können sich die hohen Studiengebühren an amerikanischen Universitäten nicht mehr leisten.
Naomi Tagashira vom staatlichen Stipendienprogramm JASSO bestätigt diese Entwicklung: «Viele Studenten informieren sich heute über Länder, in denen die Gebühren und Lebenskosten nicht so hoch sind wie in den USA.» China sei in dieser Beziehung eine beliebte und sinnvolle Alternative.
Tieferer Standard
Kritiker warnen jedoch vor dieser Tendenz. Denn momentan seien die chinesischen Universitäten noch nicht auf demselben Stand wie die amerikanischen. Zudem gelte in China nicht die gleiche offene und vertiefte Debattierkultur wie in den USA.
«Die steigende Zahl japanischer Studenten in China könnte direkte Auswirkungen auf Japan haben. Japan würde an Anpassungs- und weniger Konkurrenzfähigkeit in der Weltwirtschaft verlieren», warnt David Satterwhite vom Fulbright-Stipendienprogramm. Ausserdem sei Englisch als globale Kommunikationssprache immer noch eine zentrale Voraussetzung in der heutigen Arbeitswelt.
Mittelschulen ziehen nach
Trotz allem wird die Zahl japanischer Studenten in China kontinuierlich weiter wachsen. Die Tatsache, dass sich die Anzahl japanischer Mittelschulen, die Chinesischunterricht anbieten, laut japanischem Bildungsministerium in den letzten 10 Jahren verzehnfacht hat, ist ein weiteres Indiz dafür. ja.
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