Neue Methoden gegen die Kinderpornografie
Die japanische Regierung will strenger gegen die Kinderpornografie im Internet vorgehen. Vorgesehen ist ein Gesetz, dass dem Staat erlaubt Internetprovider aufzufordern, entsprechende Webseiten zu blockieren.
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«Es handelt sich bei dieser Thematik um einen schweren Verstoss gegen die Rechte der Kinder. Deshalb sollten wir uns nicht mit langen Diskussionen darüber aufhalten», sagte Kazuhiro Haraguchi, Minister für Inneres an einer Pressekonferenz.
Lange Zeit zögerte die Regierung mit solchen Massnahmen. Das Recht auf Privatsphäre bei der Kommunikation wurde höher bewertet. Die Polizei drängt jedoch seit längerem auf mehr Handlungsfreiheit in dieser Angelegenheit.
Eine Hauptquelle der Kinderpornografie
Mit der Ankündigung Webseiten zu blockieren, reagiert die Regierung in Tokio denn auch auf die zunehmende Kritik aus dem Ausland. Japan ist weltweit eine der Hauptquellen für Kinderpornografie. Die Zahl der Fälle von Kinderpornografie in Japan ist im letzten Jahr mit insgesamt 935 Fällen um fast 40 Prozent gestiegen und hat damit einen traurigen Rekord gesetzt (Asienspiegel berichtete).
Die Produktion und das Verbreiten von kinderpornografischem Material ist in Japan gesetzlich untersagt, nicht aber dessen Download und Besitz für den persönlichen Gebrauch.
Zweifel an der Effizienz der Massnahme
Hiromitsu Takagi, Experte für Informationssicherheit, bezweifelt die Effizienz einer solchen Massnahme. Selbst wenn Webseiten blockiert würden, könnten Nutzer weiterhin Kinderpornografie über Datenaustauschprogramme online weiterverbreiten.
«Dieses Problem muss gelöst werden, ansonsten wird die Kinderpornografie immer wieder im Netz auftauchen», sagt Takagi gegenüber der Yomiuri Shimbun.
Keine Neuheit
Japan ist nicht das erste Land, das mit einer Blockierung von Webseiten die Kinderpornografie bekämpfen will. Grossbritannien und Italien haben bereits ähnliche Massnahmen ergriffen.
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