Toyotas Kampf gegen den Imageverlust
Toyota hat letzte Woche gegenüber der Mainichi Shimbun bestätigt, dass es das geforderte Bussgeld des US-Verkehrsministeriums ohne Verzögerung zahlen wird. Die zu zahlende Summe beträgt umgerechnet zirka 13 Million Euro und ist damit die höchste Geldstrafe, die die amerikanischen Behörden jemals von einem Autohersteller forderten (Asienspiegel berichtete).
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Alleine durch dieses finanzielle Zugeständnis ist der Fall Toyota jedoch noch lange nicht abgeschlossen, denn die Opfer der Verkehrsunfälle bereiten eine Sammelklage vor und es laufen Ermittlungen, ob das Unternehmen mutwillig versuchte, die Automängel zu verschleiern und die gesetzliche Meldepflicht zu lange ignorierte.
Das Gaspedal
Von Toyota werden diese Vorwürfe vehement abgelehnt. Die Tatsachen sprechen jedoch gegen den größten Autohersteller der Welt, denn schon im September 2009 wurden spezielle Reparaturhinweise an Toyota-Werkstätten überall auf der Welt gesendet, damit diese die Fehlfunktion des Gaspedals eigenständig beheben konnten.
Die Rückrufaktionen folgten allerdings erst fünf Monate später. Laut US-Verkehrsministers Ray LaHood seien dies «eindeutige Beweise für die Verletzung der Meldepflicht durch Toyota.»
«Ungewohntes Fahrgefühl»
Anfang des Jahres lies Toyota insgesamt 8,5 Millionen Autos in den USA, Europa und Japan zurückrufen, da eine fehlerhafte Funktion des Gaspedals dafür sorgte, dass das betreffende Auto ungewollt beschleunigte (Asienspiegel berichtete).
Toyota handelte allerdings erst nachdem zahlreiche Kundenbeschwerden eingegangen waren. Anfänglich hielt es die Firmenleitung nicht für nötig, die Sorgen ihrer Kunden ernst zu nehmen. Die gefährliche Fehlfunktion des Gaspedals wurde daher bloss als ein ungewohntes Fahrgefühl eingeordnet, an das sich die neuen Autobesitzer zu gewöhnen hätten.
Erst als sich die Verkehrsunfälle mit den betroffenen Toyota-Modellen häuften und in den USA bis zu 52 Menschen starben, begann der Konzern zu reagieren.
Gewinne trotz Negativschlagzeilen
Trotz der Negativschlagzeilen konnte Toyota am 11. Mai erstmals seit dem Lehman-Schock schwarze Zahlen vorweisen. Dennoch plant die Unternehmensleitung bis 2015 die Autoproduktion in Japan um 20% zu drosseln, um den durch den Imageverlust zu erwartenden sinkenden Verkaufszahlen zuvor zu kommen.
Bei einer Pressekonferenz blickte Präsident Toyoda dennoch positiv in die Zukunft: «Dieses Jahr wird Toyota zu neuen Ufern aufbrechen und neu wachsen.» Der optimistische Wind in der Chefetage von Toyota dürfte inzwischen einen weiteren Dämpfer erhalten haben, denn letzte Woche wurde bekannt gegeben, dass nun auch Modelle der Luxusmarke Lexus zurückgerufen werden müssen. ad.
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