Wie Japan dem iPad Paroli bieten will
Sony will es in seiner Heimat nochmals wissen. Mit einem neuen E-Book-Reader soll nun auch die japanische Kundschaft von den Vorteilen des digitalen Lesegerätes überzeugt werden. Gleichzeitig startet Telekomgigant KDDI mit einem eigenen Gerät in den E-Book-Markt ein.
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Zusammen mit dem Zeitungsverlag Asahi Shimbun und dem Druckverlag Toppan wollen Sony und KDDI ein gemeinsames Distributionssystem für digitale Bücher auf die Beine stellen. Noch Anfang Juli soll dieses Jointventure gegründet werden.
«Wir nutzen unser bisheriges Knowhow und erschaffen zusammen mit unseren Partnern einen gemeinsamen Markt», sagte Fujio Noguchi, Vizepräsident von Sony Electronics an einer Pressekonferenz der vier Partnerunternehmen. Es gehe nun darum für Japan den Vorhang zur digitalen Buchwelt zu öffnen. Zur Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Sony Lesegeräts wollte sich Noguchi nicht äussern.
Der grösste Digitalanbieter
KDDI zeigt sich zuversichtlich über die neue Zusammenarbeit. «Wir wollen die wertvollen Inhalte der Verlage und Zeitungen den Nutzern anbieten und eine gesunde Entwicklung des Marktes fördern», begründet das Telekomunternehmen seinen Schritt in der Asahi Shimbun.
Mit dem Jointventure soll der grösste Anbieter für digitale Inhalte in Japan entstehen. Grosse Buchverlage wie Kodansha, Shogakukan, Shueisha, Bungei Shunju haben bereits einer Kooperation zugestimmt. Diese Zusagen könnten zu einem wichtigen Puzzleteil bei der erfolgreichen Lancierung der neuen Plattform werden.
Damit erhofft sich die Branche das Kartellsystem zwischen Druck-, Verleger- und Vertriebsindustrie aufrecht zu erhalten und die Preisstruktur unabhängig von anderen Anbietern zu gestalten.
Amazon und Apple
Die Zusammenarbeit ist eine Reaktion auf den Druck aus den USA. Mit dem Kindle von Amazon und dem iPad von Apple sind bereits zwei erfolgsversprechende Modelle für das digitale Lesen auf den Markt gekommen (Asienspiegel berichtete).
Noch aber fehlt es aber an japanischen Bücher in den beiden Onlineshops. Amazon hat zwar ein entsprechendes Angebot angekündigt, das Datum hierzu jedoch offen gelassen. Apple ist erst noch daran den englischsprachigen digitalen Buchladen zum Laufen zu bringen.
Konkurrent iPad
Wie stark das neue Jointventure der Attraktivität des iPads Paroli bieten kann, bleibt jedoch offen. Jun Hasebe von Daiwa Securites drückt es noch vor einem Monat folgendermassen aus: «Im Unterschied zu einem Lesegerät wie der Kindle werden die Konsumenten den iPad wegen vielen anderen Eigenschaften kaufen und am Ende werden sie ihre Bücher darauf lesen.» ja.
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