Australien verklagt Japan
Japans Chefkabinettssekretär Hirofumi Hirano hat Australiens Klage gegen Japans Walfang in internationalen Gewässern als «äusserst bedauerlich» bezeichnet. Canberra hatte am 31. Mai 2010 eine Klage beim Internationalen Gerichtshof im Den Haag eingereicht, nachdem diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des japanischen Walfangs in der Antarktis nichts gefruchtet hatten (Asienspiegel berichtete).
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«Wir werden unsere Haltung in dieser Angelegenheit wiederholen und angemessen darauf antworten», sagte Hirano weiter. Japan nutzt ein Schlupfloch des Walfang-Moratoriums von 1986 aus, indem es unter Vorgabe der wissenschaftlichen Forschung weiterjagt. Die anderen zwei Walfangnationen, Island und Norwegen, haben seit längerem den kommerziellen Walfang wieder eingeführt.
Zunehmende Eskalation
Die japanische Fangflotte geht dafür bis in die Antarktis. Ein Sachverhalt, an dem sich Australien und auch Neuseeland, das ebenfalls eine Klage in Erwägung zieht, besonders stören. Die beiden Nationen wollen diese Gewässer zu einem Schutzgebiet für Wale erklärt.
Die Klage kommt nur wenige Wochen vor der Konferenz der Internationalen Walfangkommission, die zwischen dem 21. und 25. Juni stattfinden wird. Ein Kompromissplan sieht dabei vor den kommerziellen Walfang wieder zu gestatten, unter der Bedingung, dass die Fangquote signifikant reduziert würde. Australien wehrt sich vehement gegen einen entsprechenden Kompromiss.
Der Fall Bethune
Die Konfrontation zwischen Befürwortern und Gegnern des Walfangs ist in den letzten Jahren zunehmend eskaliert. Die Aktivisten der Anti-Walfang-Organisation Sea Shepherd Conservation Society behindern mit spektakulären Aktionen regelmässig die japanische Walfangflotte bei der Ausübung ihrer Tätigkeit.
In diesem Zusammenhang wurde der Anti-Walfang-Aktivist Peter Bethune, der in der Antarktis ein japanisches Walfangschiff bestieg, von der Flottenbesatzung festgehalten und den japanischen Behörden in Tokio übergeben (Asienspiegel berichtete).
Der 45-Jährige Neuseeländer hat sich letzte Woche wegen widerrechtlichen Betretens und Zerstörung von Privatgrund vor einem Tokioter Gericht für schuldig erklärt. Bethune drohen bis zu 15 Jahren Haft. ja.
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