Mit Yahoo und iPho­ne zum Milliardär

Japans iPhone-Verkäufer: Masayoshi Son mit dem Softbank-Maskottchen in der Hand.
Japans iPho­ne-Ver­käu­fer: Masayo­shi Son mit dem Soft­bank-Mas­kott­chen in der Hand. flickr/​Danny Choo

Masay­sohi Son ist aus­ser­halb Asi­ens kaum bekannt. Doch der Japa­ner mit korea­ni­schen Wur­zeln hat mit dem Tele­kom­un­ter­neh­men Soft­bank einen asia­ti­schen Tech­no­lo­gie­gi­gan­ten erschaf­fen und sich selbst zum Mil­li­ar­där gemacht. Laut For­bes ist Son mit einem geschätz­ten Ver­mö­gen von 5,6 Mil­li­ar­den Dol­lar der viertreichs­te Japaner.

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Früh inves­tier­te Son in die Such­ma­schi­ne Yahoo, pass­te sie japa­ni­schen Eigen­hei­ten an und ver­wan­del­te sie zum Bran­chen­lea­der des Lan­des. Kon­kur­rent Goog­le Japan liegt heu­te abge­schla­gen an Num­mer 2 (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Der iPho­ne-Coup

2006 wur­de Son mit dem Kauf von Voda­fone Japan auf einen Schlag zu einem der gröss­ten Tele­kom­an­bie­ter des Lan­des. 2007 wur­de Soft­bank zum exklu­si­ven Anbie­ter von App­les iPho­ne. Damals glaub­te noch kaum ein Exper­te an einen Erfolg des neu­ar­ti­gen Smartphones.

Es fehl­te an so belieb­ten Funk­tio­nen wie der elek­tro­ni­schen Geld­bör­se oder dem mobi­len Fern­se­hen. Heu­te ist das iPho­ne das belieb­tes­te Smart­pho­ne in Japan (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Auch der 3G-Daten­über­tra­gungs­ser­vice für den iPad ist in den Hän­den von Soft­bank.

Auf­bruch nach China

Im März die­ses Jah­res hat der Kon­zern sei­nen Net­to­ge­winn auf 96,72 Mil­li­ar­den Yen (860 Mio. Euro) ver­dop­pelt. Der Betriebs­ge­winn wur­de auf 465,9 Mil­li­ar­den Yen (4,1 Mia. Euro) hoch­ge­schraubt. Nun plant der cha­ris­ma­ti­sche Masayo­shi Son den ganz gros­sen Wurf: «Wir wol­len in Asi­en die Num­mer 1 im Inter­net wer­den», sagt er gegen­über der New York Times. Chi­na ist das Ziel.

Bereits 2000 inves­tier­te Soft­bank in den Online-Händ­ler Ali­ba­ba Group, das heu­te mit Taobao die gröss­te E-Com­mer­ce-Platt­form Chi­nas besitzt. Das japa­ni­sche Tele­kom­un­ter­neh­men besitzt einen Anteil von 34 Pro­zent am chi­ne­si­schen Konzern.

Dane­ben hat Soft­bank auch einen 35-pro­zen­ti­gen Anteil am chi­ne­si­schen Inter­net­un­ter­neh­men Oak Paci­fic Inter­ac­tiv erwor­ben, dem Besit­zer der sozia­len Netz­wer­ke Kai­xin und Ren­ren, dem chi­ne­si­schen Pen­dant von Face­book.

Inves­ti­tio­nen in chi­ne­si­sche Unternehmen

Mit dem Markt­ein­tritt in Chi­na hat Soft­bank eine Her­aus­for­de­rung ange­nom­men, an der zahl­rei­che ame­ri­ka­ni­sche Mit­strei­ter wie Goog­le, eBay, Yahoo, Face­book oder Twit­ter zuvor geschei­tert sind. Ent­we­der war die chi­ne­si­sche Kon­kur­renz zu stark, oder die Pekin­ger Füh­rung erschwer­te den US-Unter­neh­men mit Zen­sur und admi­nis­tra­ti­ven Hür­den das Leben.

Soft­bank ver­sucht die­se Pro­ble­me zu umge­hen, indem es sich auf zen­sur­po­li­tisch unkom­pli­zier­te Geschäfts­be­rei­che wie E-Com­mer­ce, sozia­le Net­wer­ke und Online-Spie­le fokus­siert. Dar­über hin­aus wird aus­schliess­lich in bestehen­de chi­ne­si­sche Unter­neh­men inves­tiert und mit­un­ter chi­ne­si­sches Manage­ment in den Ver­wal­tungs­rat von Soft­bank ein­be­ru­fen.

Das mobi­le Internet

Soft­bank glaubt, dass das gröss­te Wachs­tums­po­ten­ti­al in Chi­nas Inter­net­welt im Online-Han­del und in der Unter­hal­tung liegt. Dabei setzt die Chef­eta­ge auf die Anwen­dung des Inter­nets über mobi­le Gerä­te. Mit 800 Mil­lio­nen Han­dy­be­sit­zern winkt in Chi­na ein viel­ver­spre­chen­des Poten­ti­al. «Wir sehen uns nicht mehr län­ger als ein japa­ni­sches Unter­neh­men. Unser Ziel ist es ein glo­ba­ler Play­er in Sachen Inter­net zu wer­den», erklärt Vize­prä­si­dent Tet­su­zo Mats­um­o­to selbstbewusst.

Dais­a­ku Masu­no, Tech­no­lo­gie­ex­per­te bei Nomu­ra Secu­ri­ties, bezeich­net Soft­bank als einen Trend­set­ter der Bran­che: «Nur weni­ge Unter­neh­men haben in Chi­na und Japan eine der­ar­ti­ge Online-Prä­senz. » Die Kom­bi­na­ti­on von Inter­net- und Han­dy­kom­pe­tenz sei die beson­de­re Stär­ke von Soft­bank, sagt Masu­no auf Anfra­ge der New York Times.

Ris­kan­te Branche

Nathan Ram­ler vom Finanz­ana­lys­ten Mac­qua­rie bleibt jedoch skep­tisch. Die Aus­sich­ten in Chi­na sei­en zwar viel­ver­spre­chend, «die Ein­nah­men lie­gen dort aber noch in wei­ter Zukunft». Aus­ser­dem befin­de sich Soft­bank in einer Bran­che, in der neue Ide­en bestehen­de Geschäfts­mo­del­le auf einen Schlag zunich­te machen kön­nen. Dies zwingt den Kon­zern sich stän­dig neu zu ori­en­tie­ren und macht ihn dadurch zu einem ris­kan­ten Anla­ge­ob­jekt. ja.

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