«Wir kämpfen hier gegen die Natur»

Einst fertig erstellt, wird der neue Fernsehturm Tokios, der Sky Tree, eine Höhe von 634 Metern erreicht haben (Asienspiegel berichtete). Bis Ende Juli werden bereits 400 Meter gebaut sein.
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Sollten von dieser Höhe Arbeitsgeräte oder gar noch schwerere Metallstrukturen aus den Händen gleiten, könnte dies eine Gefahr für die Passanten, Schaulustigen und Arbeiter am Boden darstellen. Der Tokyo Sky Tree liegt inmitten des Tokioter Bezirks Sumida, wo eine Bahnstation, viel Geleise und Wohnhäuser aufeinandertreffen. Entsprechend hohe Sicherheitsmassnahmen sind beim Bau dieses japanischen Turms zu Babel gefragt.
Planen und Seile
Das zuständige Bauunternehmen Obayashi lässt hierfür das Stahlgerüst am Boden erstellen, bevor die Struktur von einem Kran in die Höhe gehoben wird. Somit werde die Gefahr verringert, Arbeitsgeräte aus 400 Metern fallen zu lassen, sagt ein Pressesprecher von Obayashi gegenüber der Yomiuri Shimbun.
Zusätzlich schützen Planen an den Baugerüsten die Bauarbeiter vor Wind und blockieren den schwindelerregenden Blick nach unten. Die Arbeiter selbst sind gleich mit zwei Seilen gesichert. Selbst die Arbeitsgeräte und Kugelschreiber sind fest an die Kleider geschnürt. Ausserdem schützt eine rund 100 Meter lange Stahlplane die Zuggeleise beim Sky Tree.
Schnee und andere Phänomene
Dank dieser Massnahmen sei seit Baubeginn im Juli 2008 weder ein Arbeiter verunfallt, noch sei irgendein Gerät aus der Höhe zu Boden gefallen, rühmt sich das Unternehmen. Einzig im April, als es überraschender Weise Schnee in der japanischen Hauptstadt fiel, seien einige Schneebrocken neben einem Laden in der Nähe des Sky Trees zu Boden gedonnert. Verletzt wurde dabei niemand. Obwohl das Stahlgerüst mit einer wasserabweisenden Schicht versehen sei, finde der Schnee immer irgendwo eine Nische, um sich anzusammeln.
Noch fehlen etwas mehr als 200 Meter bis zur Fertigstellung im Dezember 2011. Starke Winde oder andere schwierige Wetterbedingungen könnten die Arbeiten weiter erschweren. «Wir kämpfen hier gegen die Natur. Trotz der vielen Sicherheitsmassnahmen, können immer wieder unvorhergesehene Dinge geschehen. Wir müssen daher auf der Hut sein», heisst es bei Tobu Tower Sky Tree, dem Geschäftsführer des künftig höchsten Bauwerks in Ostasien. ja.
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