Der alte Mann und die Politik
Junichiro Koizumi war der letzte japanische Premierminister, der über ein Jahr im Amt gewesen war. Zwischen 2001 und 2006 prägte der charismatische Mann mit der Löwenmähne die Liberaldemokratische Partei (LDP) und die japanische Politik. Vor zwei Jahren gab er seinen Wahlkreis und damit seinen Abgeordnetenposten seinem Sohn Shinjiro weiter (Asienspiegel berichtete).
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Das hält ihn aber noch lange nicht davon ab, sich über das politische Tagesgeschäft zu stellen. Wenn immer die Regierungspartei DPJ in der Krise steckt, versteht es der alte Hase der Politik noch mehr Öl ins Feuer zu giessen. Bereits Yukio Hatoyamas Rücktritt beschrieb er lakonisch als «ein Scheitern an den eigenen Versprechen».
Die Bindung an die USA
Nun, da Naoto Kan als neuer Premierminister am G-8-Gipfel im Gegensatz zu seinem Parteikollegen und Amtsvorgänger Hatoyama wieder eine engere Bindung an die USA versprach, fühlte sich Koizumi in seiner politischen Haltung wieder einmal bestätigt.
«Mit der steigenden Lernbereitschaft hat die DPJ endlich die Wichtigkeit der Sicherheitsallianz mit den USA begriffen», spottete Junichiro Koizumi am 4. Juli in einer öffentlichen Rede über die Konkurrenz. Sichtlich erfreut über den Zickzackkurs der DPJ, fuhr er fort: «Als ich Premier war, wurde ich von der DPJ wegen meiner an die USA angelehnten Aussenpolitik kritisiert. Jetzt hat Premier Kan jedoch das gleich wie ich damals gesagt.»
Bemerkung zum Budgetausschuss
Über den Budgetausschuss, mit dem die DPJ versucht, unnötige Regierungsausgaben zu streichen (Asienspiegel berichtete), hat Koizumi auch nicht viel übrig: «Die DPJ behauptet, man könne einfach mal ein paar Billionen Yen einsparen. So einfach ist das aber nicht. Dafür ist eine Finanzreform notwendig, die viel Aufschrei verursachen wird.» Ob Naoto Kan das Gespött seines Vorgängers vernommen hat, konnte nicht eruiert werden. ja.
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