Ein neues altes Wahrzeichen für Tokio?
Wenn es nach einer Organisation geht, welche den Wiederaufbau des Hauptturms der Burg Edo (Edo-jo) anstrebt, braucht Tokio ein historisches Wahrzeichen. Geist, Kultur und die Lebensart Japans sollen damit symbolisiert werden.
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Die Edo-jo Saiken Wo Mezasu Kai (Gruppierung zum Wiederaufbau der Burg Edo) wurde 2004 von Naotaka Odake, dem ehemaligen Direktor der Reiseabürokette JTB, gegründet. Die Idee dazu sei ihm gekommen, als er die Attraktionen verschiedener Grossstädte miteinander verglich.
Ein Wiederaufbau des Turms würde nicht nur mehr Touristen nach Tokio locken, sondern auch die Stimmung der Japaner verbessern. Dies sei nötiger denn je, denn viele Japaner hätten den Glauben an die Zukunft ihres Landes verloren, sagte Shizuo Kigawa, ein leitendes Mitglied der Gruppierung gegenüber der Japan Times.
Der kaiserliche Palast
Die Burg Edo war die grösste Burg Japans und Sitz des Tokugawa-Shoguns. Sie wurde 1607 auf Befehl des zweiten Tokugawa-Shoguns Hidetada errichtet. 1657 fiel der Hauptturm jedoch einem verheerenden Feuer zum Opfer, das grosse Teile Edos verwüstete. Der Turm wurde nie wieder aufgebaut. Heute steht an der Stelle der Burg Edo der Kaiserliche Palast.
Doch der Weg zu einer Rekonstruktion der Burg Edo ist noch weit und der Probleme sind viele. Einerseits gilt es, den Turm möglichst genau zu rekonstruieren, obwohl niemand weiss, wie er genau ausgesehen hat und nur ein einziger Plan einer mittelalterlichen japanischen Burg erhalten geblieben ist. Eine weitere Hürde stellt die Finanzierung dar, denn das Projekt soll nicht mit staatlicher Unterstützung sondern mit privaten Spenden verwirklicht werden.
Was hält das Kaiserliche Hofamt davon?
Die grösste Schwierigkeit könnte jedoch die Standortfrage darstellen. Die Gruppierung zum Wiederaufbau der Burg Edo möchte den Hauptturm nämlich an seinem ursprünglichen Standort wiederaufbauen. Dieser befindet sich jedoch mitten im Ostgarten des japanischen Kaiserpalastes, wo die Fundamente des Turms heute noch erhalten sind. Was das Kaiserliche Hofamt von dieser Idee hält, ist allerdings noch offen.
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