«Eine selbstgerechte, rücksichtslose Aktion»
Das Tokioter Bezirksgericht hat den Anti-Walfangaktivisten und Mitglied der Organisation «Sea Shepherd» Peter Bethune für schuldig gesprochen, die japanische Walfangflotte im südlichen Polarmeer behindert zu haben (Asienspiegel berichtete).
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Die verhängte Gefängnisstrafe von 2 Jahren ist auf 5 Jahre Bewährung ausgesetzt worden. Wie die Asahi Shimbun berichtet, sprach der Richter Takashi Tawada von «einer selbstgerechten Aktion», mit der Bethune die eigenen Prinzipien ohne Rücksicht auf Verletzte habe durchsetzen wollen. Dank der Bewährungsstrafe kann der 45-Jährige nun in seine Heimat zurückkehren.
Zufriedene Gesichter in Neuseeland
Peter Bethune hatte sich während des Prozesses in 4 von 5 Anklagepunkten für schuldig erkannt und sein Bedauern über die Aktion ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Neuseeländer wegen widerrechtlichen Betretens, Sabotage eines Geschäftsganges, Körperverletzung, Zerstörung von Privatbesitz und Verstoss gegen das Waffengesetz 2 Jahre Gefängnis gefordert.
Bethunes Anwalt Dan Harris zeigte sich entsprechend zufrieden über das Urteil. Immerhin habe sein Klient sein Bedauern in den meisten Anklagepunkten zum Ausdruck gebracht. Einzig den Vorwurf der Körperverletzung lässt er nicht gelten. Ausserdem hatte er dem Gericht erklärt, nicht mehr bei den Anti-Walfgang-Aktionen in der Antarktis teilzunehmen.
Der Ausschluss durch die «Sea Shepherd»
«Sea Shepherd» hatte ihm während des Prozesses wegen Mitführens einer Waffe die Mitgliedschaft entzogen. Nach der Urteilsverkündung begründete Paul Watson, der Gründer der Anti-Walfang-Organisation, gegenüber dem neuseeländischen Medienportal «3News» diesen Schritt damit, dass man Bethune auf alle Fälle nach Neuseeland zurückholen wollte. «Dies war sicherlich das richtige Signal an die japanische Regierung», bestätigte Anwalt Harris
Der Ausschluss hatte unter «Sea Shepherd»-Mitgliedern in der Heimat viel Unverständnis und Kritik an Watson eingebracht. «Es ging dabei aber nicht um den Ausschluss von Bethune. Er wird wohl nicht mehr in die Antarktis kommen. Wir laden ihn aber herzlich ein, an anderen Kampagnen teilzunehmen», wollte Watson richtig gestellt haben. Die Organisation habe rund eine halbe Million Dollar für die Anwaltskosten aufgebracht.
Sorgte für grosse Aufregung
Der 44-jährige Neuseeländer Peter Bethune hatte am 15. Februar im südlichen Polarmeer das japanische Walfangschiff «Shonan Maru No. 2» geentert, um gegen die Versenkung des Schnellbootes Ady Gil durch die Shonan Maru No. 2 zu protestieren. Bethune wurde von der Besatzung der «Shonan Maru No. 2» in Gewahrsam genommen und nach Japan gebracht.
Die Ankunft der «Shonan Maru No. 2» im Hafen von Tokio sorgte für Aufregung. 100 Polizeibeamte waren im Einsatz. Etwa 20 Demonstranten bezeichneten Bethune als «Ökoterroristen». Ein Dutzend Begleitschiffe sowie mehrere Helikopter der japanischen Medien und der Küstenwache begleiteten das Einlaufen des Walfangschiffes. ja.
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