Ein Land von Verschollenen

Geniesst ein langes Leben: Eine ältere Dame in Japan.
Geniesst ein lan­ges Leben: Eine älte­re Dame in Japan. flickr/​malias

Letz­te Woche fand die Tokio­ter Poli­zei her­aus, dass der angeb­lich 111-jäh­ri­ge Sogen Kato, der als der ältes­te Mann der Haupt­stadt galt, bereits um 1978 her­um ver­stor­ben war (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Seit­her bemü­hen sich die Behör­den im gan­zen Land eif­rig dar­um, ihre ältes­ten Mit­bür­ger aufzufinden.

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Gemäss der Asahi Shim­bun ist die Zahl der ver­schol­le­nen Per­so­nen, die über 100 Jah­re alt sind, mitt­ler­wei­le auf 49 ange­stie­gen. Die Yomi­uri Shim­bun berich­tet, dass allei­ne in der Stadt­prä­fek­tur Osa­ka 20 älte­re Men­schen unauf­find­bar sei­en. In min­des­tens 6 Fäl­len wer­den gar Pen­si­ons­zah­lun­gen an Per­so­nen geleis­tet, deren Auf­ent­halts­ort unbe­kannt ist.

Nun stellt sich ganz Japan die Fra­ge, wie es mög­lich ist, dass so vie­le älte­re Men­schen unbe­merkt ster­ben. Eine Ant­wort dar­auf ist, dass die Regie­rung in Tokio die Regis­trie­rung und die Gesund­heits­kon­trol­le den ein­zel­nen Gemein­den überlässt.

Schwie­ri­ge Suche

«In klei­nen Dör­fern gehen die Behör­den per­sön­lich vor­bei, um sich über den Gesund­heits­zu­stand der über 100-jäh­ri­gen Per­son zu ver­ge­wis­sern. In Gross­städ­ten jedoch erfolgt dies über einen kur­zen Tele­fon­an­ruf. Meis­tens bestä­tigt dann ein Ange­hö­ri­ger, dass die gesuch­te Per­son noch am Leben ist», erklärt ein Beam­ter des japa­ni­schen Gesundheitsministeriums.

Gera­de in Tokio sei es schwie­rig die Men­schen auf­zu­su­chen. Vie­le Fami­li­en wür­den die Koope­ra­ti­on mit den Behör­den ver­wei­gern, schreibt die Yomi­uri Shim­bun. Zumeist las­sen die Ange­hö­ri­gen die Beam­ten gar nicht ins Haus und wim­meln sie mit einer Aus­re­de ab.

Von den Ren­ten der Eltern abhängig

Nicht sel­ten han­delt es sich um Fäl­le von Ren­ten­be­trug. Denn die Zahl der arbeits­lo­sen Kin­der, die ihr gan­zes Leben bei ihren Eltern woh­nen, nimmt von Jahr zu Jahr zu. «Es gibt immer mehr Haus­hal­te, in denen die arbeits­lo­sen Kin­der von den Ren­ten der Eltern abhän­gig sind», sagt Yas­u­hi­ro Yuuki von der Uni­ver­si­tät Shu­ku­to­ku. «Vie­le Kin­der sagen, dass sich sich um die betag­ten Eltern küm­mern wür­den. Doch eigent­lich geht es nur ums Geld.» ja.

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