Japan zeigt sich reumütig

Vor 65 Jahren: Japanische Kriegsgefangene auf Guam verbeugen sich nach der Kapitulationserklärung durch den Kaiser.
Vor 65 Jah­ren: Japa­ni­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne auf Guam ver­beu­gen sich nach der Kapi­tu­la­ti­ons­er­klä­rung durch den Kai­ser. wiki­me­dia
Drückt sein Bedauern aus: Premier Naoto Kan.
Drückt sein Bedau­ern aus: Pre­mier Nao­to Kan.

Am 15. August 1945 ver­kün­de­te Kai­ser Hiro­hi­to im Rund­funk «den Kai­ser­li­chen Erlass über das Kriegs­en­de». Japan hat­te kapi­tu­liert, der Zwei­te Welt­krieg war zu Ende. Jedes Jahr gedenkt das Land in der Tokio­ter Budo­kan-Are­na der Mil­lio­nen von Opfern, die der Krieg welt­weit gefor­dert hatte.

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Pre­mier­mi­nis­ter Nao­to Kan räum­te dabei mit den Gepflo­gen­hei­ten der alten Regie­rungs­par­tei der Libe­ral­de­mo­kra­ten (LDP) auf. Denn erst­mals besuch­te kein Kabi­netts­mit­glied den umstrit­te­nen Yas­uku­ni-Schrein, indem auch ver­ur­teil­ter Kriegs­ver­bre­cher ihren Platz haben (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Statt­des­sen gab sich Kan für einen japa­ni­schen Regie­rungs­chef unge­wohnt reumütig.

«Wir haben wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges erheb­li­chen Scha­den und Leid über die Bevöl­ke­run­gen Asi­ens gebracht», sag­te Nao­to Kan in sei­ner Gedenk­re­de in der Budo­kan-Are­na. «Wir bedau­ern unse­re Taten zutiefst und drü­cken unser Bei­leid den Men­schen und Fami­li­en aus, die lei­den muss­ten.» Er erneu­er­te dabei das in die Ver­fas­sung gemeis­sel­te Ver­spre­chen, dass Japan nie wie­der Krieg füh­ren werde.

Reak­tio­nen von Süd­ko­rea und China

Bereits letz­te Woche ent­schul­dig­te sich Nao­to Kan bei Süd­ko­rea für die japa­ni­sche Kolo­ni­al­zeit (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Süd­ko­reas Pre­mier Lee Myung-bak nann­te die Stel­lung­nah­me «einen wich­ti­gen Schritt vor­wärts» in den Bezie­hun­gen der bei­den Länder.

Auch Chi­na zeig­te sich erfreut über den Ent­scheid der Tokio­ter Regie­rung vom Yas­uku­ni-Schrein fern­zu­blei­ben. Denn auch für Chi­na ist die Gedenk­stät­te in Tokio eine «eine sen­si­ble poli­ti­sche Ange­le­gen­heit von wich­ti­ger Bedeu­tung in den sino-japa­ni­schen Beziehungen».

Die LDP kann es nicht lassen

Doch nicht ganz alle Poli­ti­ker woll­ten eine Pro­vo­ka­ti­on ver­mei­den. So besuch­te Sad­aka­zu Tanig­kai, Oppo­si­ti­ons­chef der LDP, den Yas­uku­ni-Schrein. Am Tag zuvor sorg­ten gar euro­päi­sche Natio­na­lis­ten wie der fran­zö­si­sche Poli­ti­ker Jean-Marie Le Pen mit einem Besuch für eine Kon­tro­ver­se (Asi­en­spie­gel berich­te­te). ja.

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