230’000 vermisste 100-Jährige
Nach neusten Erkenntnissen hat Japan rund 230’000 über 100-jährige Personen in ihren Familienregistern aufgelistet, die nicht mehr auffindbar oder längst verstorben sind. Die japanische Regierung hatte die Untersuchung angeordnet, nachdem im letzten Monat Berichte über zahlreiche 100-Jährige ans Licht kamen, deren Tod von den Angehörigen verschwiegen wurde, um weiterhin Renten vom Staat zu erhalten (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Gemäss der veröffentlichten Statistik durch das Justizministerium wären mindestens 77’000 Personen bereits über 120 Jahre alt, 884 gar über 150. Es ist anzunehmen, dass der allergrösste Teil der Vermissten schon lange verstorben ist.
Die Regierung schiebt diesen Fehler der unzulänglichen Arbeit der Bürokratie zu, wie das Justizministerium weiter berichtete. Die Familienregister würden schlichtweg nicht aktualisiert werden. Das Ministerium hat den Lokalbehörden nun angeordnet, die entsprechenden Einträge zu löschen.
Andere Erhebung, andere Zahlen
Die ungenügende Datenerfassung hat Zweifel aufkommen lassen, ob es tatsächlich so viele 100-Jährige in Japan gibt, wie bisher angenommen wurde. Das Gesundheitsministerium wehrt sich gegen den Vorwurf, ihre alljährlich publizierten Zahlen zu den Ältesten sei ein Phantasiekonstrukt.
Man richte sich bei der Zählung nicht nach dem Familienregister, sondern erfasse lediglich die Personen, deren aktuelle Wohnadresse bekannt sei. Letztes Jahr zählte das Gesundheitsministerium 40’399 Menschen, die 100 Jahre oder älter waren. Ein weltweiter Rekord.
Wie steht es mit der Lebenserwartung?
Auch die Berechnung der Lebenserwartung sei nicht vom Familienregister abhängig, wie das Justizministerium betont. Diese Daten würden auf Zahlen basieren, die im Zuge der nationalen Volkszählung durch Hausbesuche erhoben würden. In Japan liegt die Lebenserwartung für Frauen bei 86,44 Jahren und für Männer bei 79,59 Jahren. Auch in dieser Statistik ist Japan weltweit die Nummer 1. ja.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken