Keine Häuser für die Yakuza
Die Hafenstadt Kobe im Westen Japans ist das Zuhause der Yamaguchi-gumi, die grösste Yakuza-Gruppierung Japans. Mit schätzungsweise 80’000 Mitgliedern stellt das grösste Verbrecherysndikat Japans rund die Hälfte aller organisierter Krimineller. Das Geschäftsfeld der Yamaguchi-Bande erstreckt sich vom Glückspiel, über die Sexindustrie bis zum Handel mit Waffen, Drogen und Immobilien.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Für eine derart grosse Organisation braucht es viel Platz. Alleine die höheren Mitglieder der Yamaguchi-gumi besitzen laut Polizeiangaben schätzungsweise 30 Zweithäuser in Kobe. Denn ein Yakuza-Gebot zwingt diese täglich am Hauptsitz des Verbrechersyndikats zu rapportieren. Um eine Ausbreitung zu verhindern hat das Präfektur-Parlament von Hyogo, deren Hauptstadt Kobe ist, ein Verordnung erlassen, die Verbrechern den Kauf eines Hauses in der Nähe von Wohngebieten und Schulen verbietet.
Immobilien und die Yakuza
Ab 1. April 2011 müssen die Immobilien von Yakuza-Mitglieden mindestens 200 Meter von Bildungsstätten entfernt sein. Bei Nichtbeachtung droht eine 1-jährige Gefängnisstrafe oder eine Geldbusse von bis zu 500’000 Yen. Darüber hinaus dürfen Immobilienmakler künftig Kriminellen keine Häuser mehr verkaufen. Eine ähnliche Verordnung wurde bereits in den Präfekturen Ehime Fukuoka, Saga, Nagasaki und Kagoshima erlassen.
Der Erlass wird als weiterer Versuch angesehen die traditionellen Verfilzungen zwischen der Yakuza und der Immobilien- und Baubranche zu lösen. Bereits heute bemüht sich beispielsweise die Tokioter Polizei die Grossprojekte wie der Tokyo Sky Tree möglichst frei von Yakuza-Beteiligungen zu halten (Asienspiegel berichtete).
Kobes Erfahrung
Als Hauptstadt des grössten Verbrechersyndikats hat die Polizei von Kobe viel Erfahrung im Umgang mit der Yakuza. Die Sensibilisierung geht gar soweit, dass die Stadt diesen Sommer Tätowierten den Zugang zu den Stränden untersagt hat (Asienspiegel berichtete). Eine Verordnung beschränkte sich bislang ausschliesslich auf Saunas und heisse Bäder. Ganzkörpertattoos gelten in Japan als ein wichtiges Erkennungsmerkmal für die Mafia. ja.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken