Unter Zeit­druck essen und trainieren

Geschäftiges Treiben: In einem Izakaya in Tokio.
Geschäf­ti­ges Trei­ben: In einem Iza­ka­ya in Tokio. flickr/​bernardoh

In Japan macht sich eine neue Bezahl­form breit. Im klei­nen Fit­ness­klub Con­ve­ni­en­ce Fit­ness Nip­po­ri im Tokio­ter Vier­tel Ara­ka­wa gibt es kei­ne Mit­glie­der- oder Ein­tritts­ge­büh­ren. Der Kun­de bezahlt ledig­lich die ver­brach­ten Minu­ten auf einem Fit­ness­ge­rät. Eine Maschi­ne für Dehn­übun­gen kos­tet pro 10 Minu­ten-Ein­heit 500 Yen (4.50 Euro). Für das Lauf­band wird dem Kun­den 700 Yen (6.30 Euro) pro 15 Minu­ten verrechnet.

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«Genau­so wie man Pro­duk­te in einem Mini­markt aus­wählt, benut­zen die Leu­te bei uns die Fit­ness­ge­rä­te», erklärt der Prä­si­dent von Con­ve­ni­en­ce Fit­ness Nip­po­ri, Nobu­ma­sa Kiku­ga, die Geschäfts­phi­lo­so­phie im Gespräch mit der Yomi­uri Shim­bun. Vie­le der Kun­den wür­den ganz bei­läu­fig nach dem Shop­ping oder wäh­rend einer Arbeits­pau­se vor­bei­kom­men. Eini­ge zie­hen sich dabei nicht ein­mal um.

Damit bie­tet der Fit­ness­la­den in Ara­ka­wa ein kos­ten­güns­ti­ge Alter­na­ti­ve an. Beson­ders für Unter­neh­men mag die­ses neue Ange­bot attrak­tiv sein. Denn seit die staat­li­che Gesund­heits­vor­sor­ge anhand des soge­nann­ten «Metabo»-Gesetzes einen maxi­ma­len Bauch­um­fang für Ange­stell­te über 40 Jah­re vor­schreibt, sind die Unter­neh­men gezwun­gen, ihre Arbei­ter zu Fit­ness­kur­sen und Diät­be­ra­tun­gen zu ver­don­nern (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das Ange­bot für die Schnellesser

Auch in einer japa­ni­schen Tapas-Bar, einem soge­nann­ten Iza­ka­ya, wird nach dem­sel­ben Prin­zip vor­ge­gan­gen. Im Iza­ka­ya Odai­ko Saka­ba in Yoko­ha­ma kos­ten 15 Minu­ten essen und trin­ken 394 Yen (3.50 Euro). Die Gäs­te kön­nen an einem Buf­fet aus 30 ver­schie­de­nen Spei­sen aus­wäh­len. Die kon­su­mier­ten Gerich­te wer­den nicht mehr ein­zeln ver­rech­net. Für Leu­te, die schnell trin­ken und essen, ist das Ange­bot lukra­tiv. Eine Stun­de kos­tet somit nur 1576 Yen (14.15 Euro).

«Die Kun­den mögen es, wenn sie ihre Rech­nung vor­her­sa­gen kön­nen, indem sie ledig­lich auf die Uhr schau­en müs­sen», sagt eine Ange­stell­te der Yomi­uri Shim­bun. Für die japa­ni­sche Gas­tro­no­mie, die sich im Tief­preis­seg­ment in einem zer­stö­re­ri­schen Preis­krieg befin­det (Asi­en­spie­gel berich­te­te), bie­tet sich damit eine wei­te­re Inno­va­ti­on, um Kun­den mit einem schma­len Bud­get anzu­lo­cken. Die defla­tio­nä­re Preis­spi­ra­le dreht sich schön weiter.

Eine bezahl­ba­re Innovation

Selbst im Inter­net wir die­se Bezah­lung nach kon­su­mier­ter Zeit­ein­heit immer popu­lä­rer. Er Online-Man­ga-Buch­la­den NTT Sol­ma­re Corp. bie­tet für den Preis von 105 Yen 30 Minu­ten lang einen unein­ge­schränk­ten Zugang zur Gesamt­bi­blio­thek, die über 6000 japa­ni­sche Comic­bän­de umfasst. Das Ange­bot wird übers Han­dy benutzt. Bereits gibt es 20’000 regis­trier­te Nutzer.

Für die Ver­brau­cher-Exper­tin Yuki Wada ist die­se neue Form der Ver­rech­nung eine «bezahl­ba­re Inno­va­ti­on»: «Ich glau­be, dass die­se Dienst­leis­tung gut zum hek­ti­schen Lebens­stil die­ser Tage passt. Die Rech­nung ist so ein­fach zu berech­nen und stets trans­pa­rent», sagt Wada der Yomi­uri Shim­bun.

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