Das Pol­len-Thea­ter

Gut geschützt: Maske und Brille sind beliebte Hilfsmittel gegen die Pollen-Allergie.
Gut geschützt: Mas­ke und Bril­le sind belieb­te Hilfs­mit­tel gegen die Pol­len-All­er­gie. flickr/​Jesslee Cuizon

Noch dau­ert der Win­ter in Japan an, doch bereits kün­di­gen die Meteo­ro­lo­gen einen der schlimms­ten Früh­lin­ge für All­er­gi­ker an. Wegen den Rekord­tem­pe­ra­tu­ren im letz­ten Som­mer, erwar­tet das japa­ni­sche Umwelt­mi­nis­te­ri­um eine erhöh­te Pol­len­kon­zen­tra­ti­on der Zedern- und Zypres­sen­bäu­me. Das 10-fache des nor­ma­len Wer­tes wer­de in den kom­men­den Mona­ten zu mes­sen sein. Ein Phä­no­men, das stets nach einem heis­sen und tro­cke­nen Som­mer vorkommt.

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Bedenkt man, dass Zedern gut 20 Pro­zent des Wald­be­stan­des in Japan aus­ma­chen, ist die Schät­zung beträcht­lich. Die bei­den Baum­ar­ten sind so für den Gross­teil der Heu­schnup­fen-All­er­gi­en unter Japa­nern ver­ant­wort­lich sind. Bereits im Janu­ar ver­schrei­ben Ärz­te den schlimms­ten Pol­len-Opfern Medikamente.

55 Mil­lio­nen Allergiker

Zedernbäume in Japan.
Zedern­bäu­me in Japan. flickr/​hyogushi

Lan­ge Zeit waren die Japa­ner immun gegen die Zeder. Der ers­te All­er­gie­fall wur­de 1963 offi­zi­ell auf­ge­zeich­net. Heu­te lei­den laut einer Stu­die des Geträn­ke­her­stel­lers Asahi Inryo rund 55 Mil­lio­nen von 127 Mil­lio­nen Japa­nern an einer Heu­schnup­fen­all­er­gie. Jedes Jahr erle­ben rund 4,23 Mil­lio­nen Men­schen ers­te Heuschnupfen-Symptome.

Laut Pro­fes­sor Koi­chi­ro Fuji­ta vom Tokyo Den­tal Col­le­ge ist ein feh­len­der Band­wurm schuld an der Mise­re. Wäh­rend Jahr­hun­der­ten soll ein Band­wurm, die Men­schen vor Zedern- und Zypres­sen­pol­len immun gemacht haben. Durch die Umwelt­ver­schmut­zung und Hygie­ne­mass­nah­men sei die­ser jedoch spä­tes­tens in den 1960er-Jah­ren ausgestorben.

Fuji­ta pro­pa­giert des­halb eine ein­fa­che Metho­de. Man sol­le den Band­wurm gleich sel­ber schlu­cken. Denn Neben­ef­fek­te habe die­ser kaum. Doch bis Fuji­ta die aus­ge­stor­be­ne Sor­te wie­der fin­det, müs­sen sich die All­er­gi­ker mit ande­ren Metho­den zufrie­den geben.

Von Mas­ken bis Mäntel

Wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet, berei­ten sich Apo­the­ken so früh wie noch nie auf den Ansturm der Heu­schnup­fen-Geplag­ten vor. So sin spe­zi­ell ange­fer­tig­te Hygie­ne­mas­ken oder Bril­len für All­er­gi­ker bereits zahl­reich im Ange­bot zu fin­den. Der Mas­ken-Her­stel­ler Yokoi hat aus­ser­dem die dop­pel­te Pro­duk­ti­on des letz­ten Jah­res in Auf­trag gege­ben. Die Mas­ke gilt laut einer Stu­die des Geträn­ke­her­stel­lers Asahi Inryo als die belieb­tes­te Sofort­mass­nah­me gegen die Polleninvasion.

Auch wer­den Lebens­mit­tel wie Joghurt, die Lotus­wur­zel oder spe­zi­el­le Tee­sor­ten von All­er­gi­kern ger­ne kon­su­miert. Der Klei­der­her­stel­ler Aoki hat sogar einen Heu­schnup­fen-Man­tel erfun­den. Die Wer­bung ver­spricht, dass bis zu 80 Pro­zent der Pol­len vom Man­tel abfal­len wür­den. Das Klei­dungs­stück ist ab 18’900 Yen (170 Euro) zu haben. Das Geschäft mit dem Heu­schnup­fen boomt. Rund 103 Mil­lio­nen Yen wer­den jedes Jahr mit damit umgesetzt.

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