Der nächs­te mili­tä­ri­sche Wurf

Der Stolz Chinas: Die Varjag in neuem Gewand.
Der Stolz Chi­nas: Die Var­jag in neu­em Gewand. Aus­zug: Youku

Das chi­ne­si­sche Video­por­tal You­ku zeigt den ehe­ma­li­gen sowje­ti­schen Flug­zeug­trä­ger Varyag, wie er im Hafen von Dali­an vor Anker liegt. Anga­ben über das Datum des Film­ma­te­ri­als wur­den nicht gemacht. Vom Rost alter Tage ist jeden­falls nicht mehr viel übrig. Das Ama­teur­vi­deo fas­zi­niert die chi­ne­si­schen Mili­tär­fans. Über 750’000 Mal wur­de es innert kur­zer Zeit ange­schaut. Die chi­ne­si­schen Behör­den las­sen wie beim Video des ers­ten Tarn­kap­pen­bom­bers J-20 die Ama­teur­fil­mer im Inter­net gewähren.

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Ab 2012 soll gemäss der Asahi Shim­bun das Rie­sen­schiff zu Trai­nings­zwe­cken auf hohe See geschickt wer­den. Denn Chi­na plant bis 2015 den Bau des ers­ten eige­nen Flug­zeug­trä­gers. Im Dezem­ber 2010 bestä­tig­te erst­mals ein offi­zi­el­ler Bericht der chi­ne­si­schen Mee­res­be­hör­de ein ent­spre­chen­des Vor­ha­ben (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Bis dann dahin soll die Mari­ne für den Betrieb eines sol­chen Schif­fes aus­ge­bil­det sein.

Umweg über Südafrika

Noch benö­tigt die Var­jag eini­ges an Reno­va­ti­ons­ar­beit. Ein chi­ne­si­sches Unter­neh­men in Macao erwarb den sowje­ti­schen Flug­zeug­trä­ger 1998 für 20 Mil­lio­nen Dol­lar von der Ukrai­ne, mit der Begrün­dung, ein Casi­no dar­aus machen zu wol­len. Die Struk­tur des Schif­fes wur­de 1992 fer­tig­ge­stellt, die Elek­tro­nik wur­de nie eingebaut.

In müh­se­li­ger Arbeit brach­ten Schlep­per über den Umweg der Stras­se von Gibral­tar, des Kap der Guten Hoff­nung und die Stras­se von Malak­ka den ein­ge­mot­te­ten und ver­ros­te­ten Flug­zeug­trä­ger im Febru­ar 2002 in den Hafen von Dali­an und nicht, wie ange­nom­men, in Macao. Der Weg um Afri­ka her­um war nötig, weil der Suez-Kanal «toten Schif­fen» kei­ne Durch­fahrt erlaubt.

Das kana­di­sche Online-Maga­zin Kan­wa Defence Review berich­te­te im Janu­ar, dass die Wohn- und Arbeits­ab­tei­lun­gen, die Moto­ren, das Navi­ga­ti­ons­sys­tem sowie das Antriebs­sys­tem der Varyag inzwi­schen fer­tig­ge­stellt sei­en. Noch müs­se am Flug­deck und am Auf­zug für die Flug­zeu­ge gear­bei­tet werden.

See­macht China

Chi­na treibt damit die Moder­ni­sie­rung ihrer Streit­kräf­te mit Hoch­ge­schwin­dig­keit vor­an. Wie der Bericht der Mee­res­be­hör­de vom Dezem­ber erläu­ter­te, sei die Durch­set­zung von Chi­nas See­macht «unab­ding­lich, um die gros­se Wie­der­auf­er­ste­hung des chi­ne­si­schen Vol­kes zu vollbringen».

Bis in 8 Jah­ren soll Chi­na gemäss dem Bericht zu einer mit­tel­gros­sen See­macht auf­stei­gen, um auf mög­li­che Her­aus­for­de­run­gen und Gefah­ren auf See reagie­ren zu kön­nen. Der chi­ne­si­sche Flug­zeug­trä­ger sei aber nicht nur als Gegen­ge­wicht zur mili­tä­ri­schen Über­macht der USA geplant, son­dern auch um die patrio­ti­schen Gefüh­len Chi­nas zu steigern.

Neue Name

Die Var­jag soll auch einen neu­en Namen erhal­ten, so chi­ne­si­sche Mili­tär­ex­per­ten gegen­über dem Wall Street Jour­nal. Dem­nach wer­de sie schon bald auf den Namen Shi Lang getauft, ein chi­ne­si­scher Gene­ral, der 1681 im Namen der Qing-Dynas­tie (1644−1912) Tai­wan unterwarf.

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