Ein Fischer­netz fürs Weltall

Viel Schrott: Eine Grafik des erdumkreisenden Weltraummülls.
Viel Schrott: Eine Gra­fik des erd­um­krei­sen­den Welt­raum­mülls. Quel­le: NASA

Die japa­ni­sche Welt­raum­be­hör­de JAXA hat in 6-jäh­ri­ger Zusam­men­ar­beit mit dem Fischer­netz­her­stel­ler Nit­to Sei­mo eine Lösung zur Besei­ti­gung des immer grös­ser wer­den­den Welt­raum­schrotts erar­bei­tet. Nit­to Sei­mo ist das Unter­neh­men, das 1925 das ers­te resis­ten­te Fischer­netz ohne Kno­ten ent­wi­ckel­te und damit eine neue Epo­che für eine gan­ze Bran­che ein­läu­te­te. Bis heu­te gehört der Export der ver­schie­dens­ten Arten von Net­zen zum Kern­ge­schäft des Unter­neh­mens aus Hiroshima.

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Fast 90 Jah­re spä­ter hat sich die For­schungs­ab­tei­lung dar­an gemacht, ein elek­trisch leit­fä­hi­ges Netz zu ent­wi­ckeln, das aus 3-tei­li­gen, extrem belast­ba­ren und gleich­zeigt bieg­ba­ren Metall­fä­den besteht. Es ist gemäss der Asahi Shim­bun das Herz­stück zum Ent­sor­gung­sys­tem für Welt­raum­schrott. Qua­si ein Fischer­netz für das Weltall.

Ent­sor­gung im Weltraum

An einem Satel­li­ten befes­tigt soll das spe­zi­ell gefer­tig­te Metall­netz in die Erd­um­lauf­bahn gebracht wer­den. Im Welt­raum wird Auf­fang­netz von einem Robo­ter­arm geführt, den Welt­raum­schrott ein­sam­meln. Nach geta­ner Arbeit schnei­det der Robo­ter­arm das Netz vom Satel­li­ten los.

Die sich ansam­meln­de elek­tri­sche Ladung führt in der Fol­ge dazu, dass das Metall­netz durch die Erd­an­zie­hungs­kraft ange­zo­gen wird. Beim Wie­der­ein­tritt in die Atmo­sphä­re ver­glüht schliess­lich der ein­ge­sam­mel­te Welt­raum­schrott mit­samt dem Netz. In die­sem Sin­ne eine Ent­sor­gung ohne Rückstände.

Welt­rau­müll en masse

Nicht nur auf der Erde, son­dern auch im Welt­raum sorgt der Mensch für viel Ver­schmut­zung. Laut der Euro­päi­schen Welt­raum­or­ga­ni­sa­ti­on ESA schwir­ren rund 600’000 von Men­schen pro­du­zier­te Objek­te, die grös­ser als 1 Zen­ti­me­ter gross sind, ziel­los um unse­ren Pla­ne­ten herum.

Es sind dies Rest­be­stand­tei­le von Satel­li­ten oder Rake­ten, sowie durch Explo­sio­nen oder Zusam­men­stös­se frei­ge­setz­ter Schrott. Das ame­ri­ka­ni­sche Radar- und Tele­sko­pen-Netz­werk Space Sur­veil­lan­ce Sys­tem beob­ach­tet rund 13’000 Objek­te rund um die Uhr. Denn gera­de für die Raum­fahrt oder für Welt­raum­sta­tio­nen stellt der Welt­raum­müll ein gefähr­li­ches Hin­der­nis dar. Obwohl ein Gross­teil beim Wie­der­ein­tritt in die Atmo­sphä­re ver­glüht, gibt es immer wie­der Bei­spiel von Über­res­ten, die auf die Erde gestürzt sind.

Schon bald marktreif

Wann genau das neu­ar­ti­ge Metall­netz von Nit­to Sei­mo zur prak­ti­schen Anwen­dung kommt, ist noch nicht klar. Nit­to Sei­mo rech­net damit, dass es zur Per­fek­tio­nie­rung des Pro­duk­tes noch 2 Jah­re dauert.

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