Japans ver­spä­te­te Pil­le danach

Geschäftiges Treiben: In einer Apotheke in Kyoto.
Geschäf­ti­ges Trei­ben: In einer Apo­the­ke in Kyo­to. flickr/​Myriam­ba

Japans Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um hat die Zulas­sung für die «Pil­le danach» erteilt. Ab die­sem Mai wird das japa­ni­sche Pro­dukt Nor­Le­vo zur Emp­fäng­nis­ver­hü­tung nach dem Geschlechts­ver­kehr bei Ärz­ten und in Apo­the­ken erhält­lich sein. Die­ser Schritt folgt rund 10 Jah­re nach der ers­ten Zulas­sung des Prä­pa­ra­tes in Europa.

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Welt­weit haben bereits über 50 Län­der die «Pil­le danach» ein­ge­führt. Laut einer Stu­die des Medi­zin­in­sti­tuts der Uni­ver­si­tät Tokio muss­ten rund 15 Pro­zent aller Japa­ne­rin­nen ein­mal in ihrem Leben abtrei­ben. Exper­ten hof­fen, dass mit der Ein­füh­rung der post­koi­ta­len Emp­fäng­nis­ver­hü­tung die­se Rate gesenkt wer­den kann.

Vor­ur­tei­le wei­ter­hin gross

Dass Japan als eines der letz­ten indus­tria­li­sier­ten Län­der die Zulas­sung für die­ses einst umstrit­te­ne Prä­pa­rat erteilt, ver­wun­dert nicht. So kam auch die Anti­ba­by­pil­le in Japan mit jahr­zehn­te­lan­ger Ver­spä­tung erst 1999 auf den Markt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Rund 9 Jah­re dau­er­te damals der Bewil­li­gungs­pro­zess. Für die «Pil­le danach» dau­er­te es noch knapp 18 Mona­te. Es ist ein Zei­chen dafür, dass die Behör­den ihre Beden­ken bezüg­lich der Pil­len zur Emp­fäng­nis­ver­hü­tung all­mäh­lich ablegen.

In der Bevöl­ke­rung indes kämp­fen die­se Prä­pa­ra­te wei­ter mit Vor­ur­tei­len. Nur 3 Pro­zent der Japa­ne­rin­nen zwi­schen 16 und 49 Jah­ren neh­men regel­mäs­sig die Anti­ba­by­pil­le ein. Dabei ist der Haupt­grund der Ein­nah­me die Lin­de­rung von Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den. Nur 30 Pro­zent der Japa­ne­rin­nen brau­chen die Pil­le zu Schwan­ger­schafts­ver­hü­tung. Im Ver­gleich dazu set­zen in Frank­reich 44 Pro­zent und in den USA 18 Pro­zent der Frau­en auf die Pille.

Ers­te Hür­de geschafft

Als Grund für die Skep­sis geben die Japa­ne­rin­nen die Sor­ge um mög­li­che Neben­wir­kun­gen wie Throm­bo­se an. Nun hat auch die «Pil­le danach» mit der Zulas­sung die ers­te Hür­de über­wun­den. Die Erfah­rung mit der Anti­ba­by-Pil­le zeigt, dass bis zu tat­säch­li­chen Anwen­dung noch eini­ge Jah­re ver­ge­hen können.

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