Wettessen mit Erstickungsgefahr
Mochi ist ein japanischer Reiskuchen, der traditionell am Neujahrstag als Suppeneinlage gegessen wird. Der gestampfte Reis ist so klebrig, dass es alle Jahre wieder zu Erstickungsfällen mit tödlichen Folgen kommt (Asienspiegel berichtete). 1 Kilo jährlich isst der Japaner. Doch damit nicht genug. Seit 4 Jahren veranstaltet die Stadt Ichinoseki in der nördlichen Präfektur Iwate einen Mochi-Esswettbewerb. Ziel ist es möglichst viel dieser klebriger Dinger zu verdrücken, wohlgemerkt ohne dabei zu ersticken.
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16 Zweierteams mit Teilnehmern im Alter zwischen 2 (!) und 69 Jahren konkurrierten sich am vergangenen Wochenende um den Titel. Im wahrsten Sinne des Wortes ein generationenübergreifender Wettbewerb. Entstanden ist die Idee durch den traditionellen Soba-Esswettbewerb, wofür die Präfektur Iwate berühmt ist. Am Ende gewannen der 58-jährige Hirokuni Takeda und der 28-jährige Munenobu Kikuchi die Mochi-Krone. Zusammen assen sie 84 klebrige Reiskuchen.
«Die 2. Hälfte war hart, trotzdem konnte ich den Geschmack des Mochi geniessen», sagte Takeda nach dem Wettkampf der Iwanichi Online. Um den Mochi-Essern etwas Abwechslung zu geben, gab es den Reiskuchen in den 3 Geschmacksvarianten Soya-, Rote-Bohnen- oder Grüne-Soyabohnen-Sauce. Takeda selber verdrückte 64 Reiskuchen und ass damit sein Team im Alleingang an die Spitze. Den Rekord von 122 gegessenen Mochi konnte Takedas Team jedoch nicht brechen.
Klare Regeln
Dass es zu keinem tragischen Erstickungsfall kam, dafür sorgten die Organisatoren. So durfte der runde Reiskuchen nicht mehr als 3 Zentimeter Durchmesser haben und schwerer als 20 Gramm sein. Für europäische Esser immer noch stolze Dimensionen.
Ausserdem mussten die Teilnehmer stets ein Mochi fertig essen, bevor ihnen das nächste hingelegt wurde. Überhastetes Mochi-Essen ist nicht selten ein Grund für den Erstickungstod durch Mochi. Wäre trotzdem ein Notfall eingetroffen, hätte ein anwesendes Ärzte-Team für Erste Hilfe sorgen können.
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