Wenn Prominente spenden
Er nennt sich Egashira 2:50Uhr und ist so etwas wie Japans Pendant zu Jackass-Blödelstar Steve O. Der 45-Jährige, der gerne mit nacktem Oberkörper auftritt, macht alles, was sich nicht gehört. Für Aufruhr sorgte er 1997 in der Türkei, als er bei einer Ringerveranstaltung die Hosen herunterliess – ein Gag, für den er in Japan berühmt ist. Eine Verhaftung, eine Geldstrafe und viel medialer Wirbel waren die Folgen. Nach der Erdbebenkatastrophe vom 11. März reagierte Egashira ganz auf seine Art und Weise.
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Der Fernsehstar verhandelte mit einem Supermarkt, packte allerlei selbst gekaufte Getränke und Lebensmittel in einen gemieteten Kleinlaster und fuhr alleine in Richtung Fukushima. In einer Notunterkunft in der Stadt Iwaki soll er die Hilfsgüter abgeladen haben. Mit einer Hygienemaske und einem Hut sein Gesicht verdeckend, verteilte er schliesslich die Güter. Wie TV Asahi berichtet, erkannte ihn dabei eine der Flüchtlinge. Es dauerte nicht lange, bis sich die Nachricht über Twitter verbreitet hatte.
Die Spenden der Reichsten
Egashira ist nicht der einzige Prominente in Japan, der sich mit einer speziellen Aktion für die Notleidenden im Nordosten Japans einsetzt. Masayoshi Son, Besitzer des Telekomunternehmens Softbank, versprach bei einem Besuch in der Krisenregion allen Waisenkindern ein Handy inklusive kostenloses Telefonieren bis zum 18. Lebensjahr. Über eine Spenden-Applikation fürs Smartphone sollen die Menschen zudem zu einer Kleinspende animiert werden.
Tadashi Yanai, reichster Japaner und Besitzer der Kleiderladenkette Uniqlo, spendete nur wenige Tage nach der Katastrophe 1 Milliarde Yen (fast 9 Millionen Euro) seines Privatvermögens. Ausserdem liess er den Notleidenden 30’000 wärmende Kleidungsstücke im Wert von 700 Millionen Yen (6 Millionen Euro) zukommen.
Die Spende des Diktators
Auch an Kim Jong-il scheint das Erdbeben nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet, soll der Diktator 500’000 Dollar den in Japan betroffenen Nordkoreanern gespendet haben. Das entspricht dem Jahreslohn von 520 Nordkoreanern, wie Reuters Japan nachgerechnet hat.
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