Som­mer­zeit­lich arbeiten

Energiesparen mit der Sommerzeit: Sonnuntergang Tokio.
Ener­gie­spa­ren mit der Som­mer­zeit: Sonn­un­ter­gang Tokio. flickr/​/​ltus

Die regel­mäs­si­gen Strom­un­ter­brü­che in der Regi­on Tokio haben fürs Ers­te ein Ende gefun­den. Bis Anfang Juni, wenn die Kli­ma­an­la­gen wie­der ver­mehrt ange­schal­tet wer­den, wür­de das Stro­m­an­ge­bot aus­rei­chen, so das Elek­tri­zi­täts­un­ter­neh­men Tep­co. Die Men­schen wer­den aber wei­ter­hin ange­hal­ten, den per­sön­li­chen Strom­ver­brauch zu drosseln.

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Um für die Som­mer­zeit Ener­gie zu spa­ren hat­te die Regie­rung die Idee einer Ein­füh­rung der Som­mer­zeit in Erwä­gung gezo­gen. Japan ist eines der weni­gen indus­tria­li­sie­ren Län­der, das kei­ne Zeit­um­stel­lung kennt (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Umge­setzt wur­de bis­lang aber noch nichts. Nun haben sich eini­ge Unter­neh­men dazu ent­schlos­sen, die Som­mer­zeit eigen­hän­dig einzuführen.

Mori­na­ga als Trend­set­ter in Tokio

So bei­spiels­wei­se der Milch­ver­ar­bei­ter Mori­na­ga. Anstatt von 9 bis 17 Uhr arbei­ten die Ange­stell­ten in den zwei Büros in Tokio bis Sep­tem­ber von 8 bis 16 Uhr, wie die Nik­kei Shim­bun berich­tet. Die Mass­nah­me ist seit dem 28. März in Kraft. Die fir­men­in­ter­ne Som­mer­zeit soll hel­fen, den Strom­ver­brauch fürs Licht und die Kli­ma­an­la­ge redu­zie­ren zu hel­fen. Aus­ser­dem sol­len die Mit­ar­bei­ter damit der stress­trei­ben­den Rush-Hour ent­ge­hen könne.

Dar­über hin­aus wer­den die Ange­stel­len ange­hal­ten, noch vor Sonn­un­ter­gang nach Hau­se gehen. Über­stun­den sol­len ver­hin­dert wer­den. Gedimm­te Lich­ter in den Gän­gen machen die Ange­stell­ten dar­auf auf­merk­sam, dass es Zeit ist ihre Arbeit zu been­den. Damit soll der Licht­ge­brauch mas­siv redu­ziert wer­den. Denn in Tokio geht die Son­ne selbst im Som­mer bereits um 19 Uhr unter.

Ein natür­li­ches Konjunkturprogramm

Soll­te sich die­se Idee bei meh­re­ren Unter­neh­men durch­set­zen, könn­ten eini­ge ande­re posi­ti­ve Neben­ef­fek­te hin­zu­kom­men. Indem die Ange­stell­ten offi­zi­ell um 16 Uhr been­den und Über­stun­den ver­hin­dert wer­den, erhal­ten die Men­schen mehr Frei­zeit, in der sie auch wie­der­um mehr Geld aus­ge­ben könnten.

Bereits frü­he­re Stu­di­en haben erge­ben, dass mehr abend­li­ches Son­nen­licht ein natür­li­ches Kon­junk­tur­pro­gramm für Japan wäre. Der Kon­sum wür­de gestei­gert, Ver­kehrs­un­fäl­le, Kri­mi­na­li­tät und Ener­gie­ver­brauch redu­ziert. «Die Som­mer­zeit wäre eine Kon­junk­tur­mass­nah­me, die ganz ohne Geld aus­kommt», erklärt Ana­lyst John Alki­re gegen­über The Eco­no­mist (Asi­en­spie­gel berichtete).

Bevöl­ke­rung befür­wor­tet Sommerzeit

Japans Bevöl­ke­rung steht einer Som­mer­zeit posi­tiv gegen­über. Bereits vor der Kata­stro­phe spra­chen sich rund 60 Pro­zent für eine Ein­füh­rung aus. Die­ser Wert ist seit den Strom­pro­ble­men zumin­dest nicht gesunken.

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