Aus­ge­trock­ne­te Quellen

Heisses Wasser: Ein Onsen in Japan. (flickr/TANAKA Juuyoh
Heis­ses Was­ser: Ein Onsen in Japan. (flickr/​TANAKA Juuyoh 田中十洋

Das Erd­be­ben vom 11. März hat­te nicht nur das Meer zu einem rie­si­gen Tsu­na­mi wer­den las­sen, son­dern auch Japans heis­se Quel­len (jap. Onsen) in Bewe­gung ver­setzt. Wie die Asahi Shim­bun schreibt, berich­ten ver­schie­de­ne Bäder von unge­wöhn­li­chen Vor­komm­nis­sen. So strömt aus einem Onsen in der Stadt Hida in der Prä­fek­tur Gifu, plötz­lich viel mehr heis­ses Quell­was­ser aus als noch vor dem 11. März. Waren es frü­her pro Minu­te noch gut 45 Liter, sind es heu­te 60.

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An ande­ren Orten ist die Quel­le plötz­lich ver­siegt. In einem Onsen in Oema­chi, Prä­fek­tur Yama­ga­ta, war­tet man seit Ende März ver­geb­lich auf heis­ses Quell­was­ser. Der Ein­satz einer Pum­pe brach­te ledig­lich noch schwarz gefärb­tes Was­ser an die Ober­flä­che. Es wird ange­nom­men, dass der 700 Meter tie­fe Brun­nen sich so ver­scho­ben hat, dass das Grund­was­ser nicht mehr aus­tre­ten kann.

In der Prä­fek­tur Kaga­wa auf der Insel Shi­ko­ku ist der Schwe­fel­an­teil im Quell­was­ser rasant in die Höhe gestie­gen. Das ansons­ten kla­re Quell­was­ser hat plötz­lich eine trü­be Far­be ange­nom­men. Hier kennt man die­ses Phä­no­men. Bereits nach dem gros­sen Erd­be­ben von Kobe 1995 wur­den ähn­li­che Ver­än­de­run­gen festgestellt.

Geo­lo­gisch erklärbar

Geo­lo­gen ver­mu­ten, dass Ver­schie­bun­gen in der Erd­krus­te einen direk­ten Ein­fluss auf die Struk­tur des Unter­grunds haben, aus dem das natür­lich erhitz­te, mine­ral­hal­ti­ge Quell­was­ser strömt. «Je grös­ser die Ver­än­de­rung beim Onsen, des­to grös­ser war das Erd­be­ben», erklärt Pro­fes­sor Taza­ka von der Uni­ver­si­tät Gifu der Asahi Shim­bun. Aus­ser­dem senkt sich bei grös­se­ren Erd­be­ben der Grund­was­ser­pe­gel nicht sel­ten so stark ab, dass gleich die gesam­te Quel­le versiegt.

Für das Kan­non-ji-Onsen in Yahi­ko, Prä­fek­tur Niiga­ta, hat die­ses Phä­no­men schmerz­haf­te Kon­se­quen­zen. Da sei­ne Quel­le, die bereits in der Edo-Zeit (1603−1868) genutzt wur­de, kein Was­ser mehr zuta­ge för­dert, muss­te der Betrieb des Tra­di­ti­ons­ba­des ein­ge­stellt werden.

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