Der Mega-Evakuierungsplan
Der Tsunami vom 11. März hat Japans Evakuierungspläne über den Haufen geworfen. Noch nie zuvor mussten so viele Menschen auf einmal in Notunterkünften untergebracht werden. Selbst 2 Monate nach der Katastrophe haben gemäss der Yomiuri Shimbun immer noch 110’000 Menschen kein Zuhause.
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Osaka will aus diesem Grund seine Evakuierungspläne anpassen. Die von der Katastrophe unversehrte Grossstadt im Westen des Landes rechnet mit einer 2,9 Meter hohen Welle im Falle eines grösseren Erdbebens. Aufgrund dieser Erkenntnis wurden bislang Notunterkünfte mit einer Kapazität für wenige hunderttausend Menschen vorbereitet.
Nach den Erkenntnissen vom 11. März sei dies für Osaka zu wenig. Künftig soll die Stadt im Notfall 850’000 Menschen tagsüber und 250’000 Menschen während der Nacht Unterschlupf bieten können, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Die Suche nach passenden Lokalitäten könnte sich jedoch als äusserst schwierig herausstellen.
Die Bedingungen für die Notunterkünfte
In Japan dienen öffentliche Gebäude gleichzeitig zum Schutz der Bevölkerung in Katastrophenzeiten. Die Notunterkünfte müssen erdbebenresistent, mindestens dreistöckig und aus verstärktem Beton gebaut sein. Zumeist handelt es sich dabei um Turnhallen, Schulen oder Verwaltungsgebäude.
Gemäss der Mainichi Shimbun gibt es in Osaka jedoch nur 393 städtische Gebäude, die rund 320’000 Menschen aufnehmen können. Zusätzliche Kapazitäten sollen nun erdbebensichere Gebäude privater Besitzer schaffen. Die Stadt hat dafür bereits rund 10’000 Häuser ins Visier genommen.
Umsetzung noch in diesem Jahr
Ob die Privatbesitzer damit einverstanden wären, ist eine andere Frage. Denn dafür müssten bauliche Anpassungen vorgenommen werden. Die ersten Gespräche sollen schon bald stattfinden. Denn bis im Herbst soll der neue, gigantische Evakuierungsplan umgesetzt sein.
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