Töd­li­cher Rohverzehr

Vorsicht ist geboten: Das Yukhoe-Gericht bei Ebisu.
Vor­sicht ist gebo­ten: Das Yukhoe-Gericht bei Ebi­su. flickr/​syunsune1206

Yukhoe ist die korea­ni­sche Ver­si­on des Tatars. Rohes gehack­tes Rind­fleisch mit einer guten Wür­zung und ein rohes Ei. Auch in Japan wird das bei Jung und Alt belieb­te Gericht tra­di­tio­nell in den Bar­be­cue-Restau­rants ser­viert. Der Bil­lig­ket­te Ebi­su ist Yukhoe (auf Japa­nisch Yuk­ke geschrie­ben) nun zum Ver­häng­nis geworden.

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Zwei älte­re Damen und zwei Kin­der sind an einer Lebens­mit­tel­ver­gif­tung gestor­ben. Sie hat­ten mit E-Coli-Bak­te­ri­en ver­seuch­tes Fleisch in einem Ebi­su-Restau­rant geges­sen. Es wird ange­nom­men, dass es sich um ein Yukhoe-Gericht gehan­delt haben muss. Die Fäl­le gescha­hen in den Prä­fek­tu­ren Toy­a­ma und Fukui. Ebi­su liess in der Fol­ge alle 20 Able­ger schliessen.

In Japan wird nicht nur ger­ne roher Fisch, son­dern auch ger­ne rohes Fleisch ver­zehrt. Neben Yukhoe, gehö­ren rohes Pfer­de­fleisch oder aber auch unge­bra­te­nes Geflü­gel­fleisch zu wei­te­ren Deli­ka­tes­sen. Ent­spre­chend sorgt der Ebi­su-Fall für Auf­ruhr in den japa­ni­schen Medien.

Kei­ne Strafandrohung

Wie die Yomi­uri Shim­bun berich­tet, geht das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um inzwi­schen davon aus, dass in zahl­rei­chen Restau­rants rohes Fleisch ser­viert wer­de, das eigent­lich zum gril­lier­ten Ver­zehr gedacht ist. So wür­de nur ein klei­ner Teil der Fleisch­ver­ar­bei­ter die ent­spre­chen­den Hygie­ne­vor­ga­ben für den Ver­kauf von Fleisch zum Roh­ver­zehr erfüllen.

Das Pro­blem dabei ist, dass eine Miss­ach­tung die­ser Regeln kei­ne Geld­stra­fe zur Fol­ge hat. Food Forus, das Mut­ter­haus von Ebi­su, hat laut der Mai­ni­chi Shim­bun inzwi­schen ein­ge­stan­den, dass der Fleisch­lie­fe­rant klar ver­merkt habe, dass die gelie­fer­te Ware nicht zum Roh­ver­zehr gedacht sei. Die Restau­rant­ket­te habe nach eige­nem Gut­dün­ken das erhal­te­ne Fleisch als genug frisch erach­tet, um es als Yukhoe zu ser­vie­ren. Eine sys­te­ma­ti­sche Prü­fung der Roh­wa­ren auf Bak­te­ri­en habe es bei Ebi­su aber seit 2009 nicht mehr gegeben.

Auf eige­ne Verantwortung

Es han­delt sich dabei um ein gän­gi­ges Vor­ge­hen in der japa­ni­schen Restau­rant­bran­che, gera­de bei Bil­lig­an­bie­tern. «Die Restau­rants sind sich die­ser mög­li­chen Gefahr bewusst», erklärt ein Spre­cher der Ver­ei­ni­gung der Bar­be­cue-Restau­rants, die All Japan Yaki­ni­ku Asso­cia­ti­on, der Yomi­uri Shim­bun.

Gerich­te wie Yukhoe sei­en jedoch viel zu beliebt, um sich nicht anzu­bie­ten. «Daher neh­men die Restau­rants die­se Ver­ant­wor­tung bewusst auf sich.» Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um hat nun ange­kün­digt den Lebens­mit­tel­skan­dal genau­er unter die Lupe zu neh­men und eine Ein­füh­rung von Geld­stra­fen prü­fen zu wollen.

Kein Ein­zel­fall

In Japan ist es in der Ver­gan­gen­heit bei Bil­lig­ket­ten wie­der­holt zu Lebens­mit­tel­skan­da­len mit ver­seuch­tem Rind­fleisch gekom­men (Asi­en­spie­gel berich­te­te). So muss­te Pep­per Lunch, die belieb­te Restau­rant­ket­te für Bil­ligsteaks, 2009 kurz­wei­lig alle Able­ger schlies­sen, nach­dem sich meh­re­re Per­so­nen eine Lebens­mit­tel­ver­gif­tung zuge­zo­gen hat­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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