Unterbezahlte Soldaten
Premierminister Naoto Kan entsandte kurz nach der Katastrophe vom 11. März rund 100’000 Soldaten ins Krisengebiet im Nordosten Japans, wo sie bis heute ihre tägliche Arbeit verrichten. Sie räumen die Trümmer weg, helfen die Infrastruktur wieder aufbauen, heben Gräber aus, suchen in der Sperrzone nach Vermissten und helfen bei der Kühlung der zerstörten Reaktoren im AKW Fukushima.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Die Kompensationszahlung für diese psychisch und physisch anfordernde Knochenarbeit ist vergleichsweise bescheiden, wie NHK News schreibt. Nach aktueller Regelung erhält ein Soldat bei einem Einsatz in einem Naturkatastrophen-Gebiet 1620 Yen (28 Euro) Extra-Vergütung pro Tag. Für gefährlichere Einsätze kann dieser Zusatzlohn laut der Nachrichtenagentur auf maximal 3240 Yen (56 Euro) erhöht werden.
Bessere Entlöhnung
Das Verteidigungsministerium will diese Regelung nun rückwirkend anpassen. Die maximale Zusatzzahlung pro Tag soll für einen Soldaten im Krisengebiet demnach 42’000 Yen (360 Euro) betragen. Auf diese Summe haben wohl die Soldaten, die im havarierten Atomkraftwerk ihren Dienst leisten. Zurzeit sind es noch rund 300 Männer.
Für die Einheiten, die ebenfalls in Schutzanzügen in der Sperrzone nach Vermissten suchen, wird noch rund 21’000 Yen (180 Euro) pro Tag abfallen. Für die restlichen Soldaten wird der Extra-Sold immerhin noch 4000 Yen (35 Euro) betragen.
Die neue Extra-Besoldung von 42’000 Yen ist damit bedeutend höher als für die japanischen Truppen, die 2004 bis 2006 ihren Dienst im Irak leisteten. Damals bekam jeder Soldat zusätzlich zu seinem regulären Lohn einen Tagesvergütung von 24’000 Yen (206 Euro).
Truppenreduktion in Planung
Rund zwei Monate nach der Katastrophe sind noch immer 106’000 Soldaten an der Arbeit. Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa hat gemäss der Nikkei Shimbun angekündigt, die eingesetzten Truppen noch innert Monatsfrist auf rund 60’000 Mann zu reduzieren.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken