Das heim­li­che Machtzentrum

Das Tor zur Macht: Am Eingang des renommierten Matsushita-Institutes.
Das Tor zur Macht: Am Ein­gang des renom­mier­ten Matsus­hi­ta-Insti­tu­tes. Foto: Wiki­me­dia CC

Nicht nur für Yoshi­hi­ko Noda war die Wahl zum Pre­mier ein Höhe­punkt. Auch für das Matsus­hi­ta Insti­tu­te of Government and Manage­ment war es eine his­to­ri­sche Wahl. Denn erst­mals ist einer sei­ner Absol­ven­ten zum Pre­mier­mi­nis­ter ernannt wor­den. Dabei ist die poli­ti­sche Kader­schmie­de bereits seit ein paar Jah­ren in den höchs­ten Macht­zir­keln ange­kom­men (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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1979 von Kono­suke Matsus­hi­ta, dem Grün­der des Elek­tro­nik­kon­zerns Pana­so­nic, mit einer Stif­tung ins Leben geru­fen, soll das Insti­tut ambi­tio­nier­te jun­ge Men­schen in einem 4-jäh­ri­gen Lehr­gang auf eine Kar­rie­re als Poli­ti­ker, Wirt­schafts­füh­rer oder Wis­sen­schaft­ler vor­be­rei­ten. Ziel ist es mög­lichst unab­hän­gi­ge Geis­ter, die weder Kin­der von Abge­ord­ne­ten sind, noch aus den mäch­ti­gen Minis­te­ri­en stam­men, auszubilden.

Die ers­te Generation

Der Lehr­gang gilt als viel­sei­tig und hart. Neben poli­tisch-phi­lo­so­phi­schen Debat­ten gehö­ren auch tra­di­tio­nel­le japa­ni­sche Dis­zi­pli­nen wie Zen-Medi­ta­ti­on, die klas­si­sche Lite­ra­tur, der Schwert­kampf Ken­do, die Tee­ze­re­mo­nie oder die Schrift­kunst. Ein 100-Kilo­me­ter­marsch steht genau­so auf dem Pro­gramm wie das Sau­ber­ma­chen von Strän­den oder Übun­gen mit den japa­ni­schen Selbstverteidigungskräften.

Jähr­lich wer­den von den hun­der­ten Bewer­bern kaum ein Dut­zend Stu­den­ten auf­ge­nom­men. Die poli­ti­sche Aus­rich­tung der Stu­den­ten spielt kei­ne Rol­le. Bedingt durch die tra­di­tio­nel­len Fächer, erhält aber jeder Absol­vent eine reich­li­che Por­ti­on Patrio­tis­mus ein­ge­impft. Yoshi­hi­ko Noda gehört zur ers­ten Gene­ra­ti­on der Matsus­hi­ta-Eli­te, die sich in den Macht­po­si­tio­nen eta­bliert hat.

Der Matsus­hi­ta-Weg

Zur­zeit nen­nen sich 25 wei­te­re Abge­ord­ne­te der Demo­kra­ti­schen Par­tei Abgän­ger die­ser Kader­schmie­de, die sich in der Stadt Chi­ga­sa­ki in der Prä­fek­tur Kana­ga­wa 60 Kilo­me­ter süd­lich von Tokio befin­det. Dazu gehört der 49-jäh­ri­ge Sei­ji Maeha­ra, frü­he­rer Ver­kehrs- und Aus­sen­mi­nis­ter sowie unter­le­ge­ner Kan­di­dat für das Amt des Pre­mier­mi­nis­ters (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Auch die oppo­si­tio­nel­le Libe­ral­de­mo­kra­ti­sche Par­tei hat 10 Matsus­hi­ta-Ver­tre­ter im Ober- und Unterhaus.

Es ist nun an Pre­mier­mi­nis­ter Yoshi­hi­ko Noda zu bewei­sen, dass der Matsus­hi­ta-Weg Japan aus der Kri­se füh­ren kann. Die Bedin­gun­gen könn­ten aber schwie­ri­ger nicht sein. Die Par­tei ist gespal­ten, und die Oppo­si­ti­on war­tet nur auf Neu­wah­len (Asi­en­spie­gel berich­te­te) Es ist zu hof­fen, dass Noda sei­ne Zen-Lek­ti­on an der poli­ti­schen Kader­schmie­de gut gelernt hat.

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