Das ver­las­se­ne Boot aus Fukushima

Das gefundene Boot (links) aus Fukushima.
Das gefun­de­ne Boot (links) aus Fuku­shi­ma. Aus­zug: TBS News

Der Motor hing noch am eini­ger­mas­sen intak­ten, men­schen­ver­las­se­nen Boot. Auf dem Kenn­zei­chen stand «Prä­fek­tur Fuku­shi­ma». Gefun­den hat­ten es eine rus­si­sche Besat­zung eines Gros­seg­lers in der Nähe der Mid­way­in­seln im tie­fen Nord­pa­zi­fik, über 3000 Kilo­me­ter von der japa­ni­schen Küs­te ent­fernt, wie die Japan Times berich­tet. Auch ein Boot, ein Fern­se­her und ein Kühl­schrank tauch­ten in der Nähe auf.

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Gemäss dem Inter­na­tio­nal Paci­fic Rese­arch Cen­ter (IPR) auf Hawaii han­del­te es sich dabei um Gegen­stän­de, die durch den Tsu­na­mi vom 11. März 2011 in den offe­nen Pazi­fik geschwemmt wur­den. Bereits im Mai wur­den die Mid­way-Inseln als mög­li­che Fund­stel­le für Tsu­na­mi-Trüm­mer vermutet.

Das japa­nisch-ame­ri­ka­ni­sche For­schungs­in­sti­tut auf Hawaii unter­sucht seit Mona­ten den Schutt, den die Rie­sen­wel­le in den Pazi­fik mit­ge­ris­sen hat­te. Anhand von Satel­li­ten­auf­nah­men und rund 15’000 Mess­bo­jen wird ver­sucht, mög­lichst exak­te Vor­her­sa­gen über des­sen Ver­lauf zu machen. Gleich­zei­tig soll auch die Zer­set­zung der gefun­de­nen Mate­ria­li­en genau­er erforscht werden.

Bis an die US-Westküste

Beim Boot aus Fuku­shi­ma wird es nicht blei­ben. Zur­zeit las­sen sich zahl­rei­che wei­te­re Schif­fe, Gebäu­de­res­te, Ver­kehrs­schil­der, Fischer­net­ze und ande­re Trüm­mer des Tsu­na­mi vom Pazi­fik treiben.

Das For­schungs­in­sti­tut rech­net, dass bis 2012 die ers­ten die­ser Schwemm­gü­ter die Küs­te von Hawaii erreicht haben wer­den. In 3 Jah­ren wer­den gar in kleins­te Tei­le zer­setz­te Gegen­stän­de aus Japan bis nach Alas­ka und Kali­for­ni­en gelan­gen, bevor Win­de und Strö­mun­gen die­se wie­der nach Wes­ten trei­ben. 2016 wird Hawaii dann noch ein­mal mit einer Trüm­mer­wel­le eingedeckt.

Gros­se Umweltverschmutzung

Das hat Kon­se­quen­zen für die Umwelt. «Die­se mas­si­ve Kon­zen­tra­ti­on an Tsu­na­mi­schutt wird einen nega­ti­ven Effekt auf das Öko­sys­tem, die Fische­rei und Schiffs­fahrt haben», erklärt ein Spre­cher von IPR der Asahi Shim­bun. Indem die Fische die­se gif­ti­gen Mikro­par­ti­kel essen, sei auch die Nah­rungs­ket­te des Men­schen davon betroffen.

Für Hawaii sind dies gar kei­ne guten Nach­rich­ten. «Wir leben hier in Hawaii am Ran­de der gröss­ten Müll­hal­de der Welt. Wir leben im Para­dies gleich neben der Höl­le», for­mu­lier­te Niko­lai Maxi­men­ko vom IPR gegen­über Hawaii News Now das Pro­blem der Hin­ter­las­sen­schaft des Tsunami.

Die Suche nach dem Besitzer

Zumin­dest eine Per­son wird sich über die Nach­richt freu­en. Die rus­si­sche Schiffs­be­sat­zung hat ver­spro­chen, das gefun­den Boot dem rechts­mäs­si­gen Besit­zer zurück­ge­ben zu wollen.

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