Der Turm zu Tokio
Noch dauern die Bauarbeiten am Tokyo Sky Tree an. Doch bereits fiebert ein ganzes Quartier der Fertigstellung entgegen. Spätestens seit der neue Fernsehturm die offizielle Höhe von 634 Metern erreicht hat, strömen täglich unzählige Touristen zur grössten Baustelle der Hauptstadt.
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Gleich neben dem höchsten Turm der Welt haben die Bauherren ein kleines Informationszentrum eröffnet, wo sich der Besucher mit Souvenirs eindecken darf. Rund 1000 Neugierige zählt man hier pro Tag.
Bauboom in Oshiage
Auch die Nachbarschaft rund um den Sky Tree ist aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Der Tokioter Stadtteil Oshiage im Bezirk Sumida, der selbst die japanische Hochwachstumsphase der 60er- und 70er-Jahre nie wirklich mitbekam, erlebt inzwischen einen kleinen Boom. Die Geschäfte von Oshiages Einkaufsstrasse haben die Gunst der Stunde genutzt.
Viele haben ihre oft heruntergekommenen Läden kurzerhand in Souvenirshops umfunktioniert. Hier gibt es vom Sky-Tree-Plastikmodell über die Sky-Tree-Lampe bis zu den Sky-Tree-Stäbchen alles was das Herz begehrt. Selbst die Restaurants und Cafés bieten ihr eigenes Sky-Tree-Menü an. «Solch einen Anstieg an neuen Geschäften haben wir hier noch gar nie erlebt», erklärt Matsuhiro Ito von der Vereinigung zur Förderung der Einkaufsstrasse von Oshiage.
Hochhäuser nicht erwünscht
Damit die freie Sicht auf den Sky Tree auch erhalten bleibt, plant das Quartier per Verordnung den Bau von Hochhäusern und die Anbringung von störenden Werbeplakaten möglichst zu unterbinden.
Denn die neue Aussicht auf das Wahrzeichen hat den Bau von Eigentumswohnungen angekurbelt. Gemäss der Nikkei Shimbun sind die Grundstückspreise rund um den Sky Tree innerhalb eines Jahres um gut 3 Prozent angestiegen, während im Rest der Metropole die Preise um 1,8 Prozent gesunken sind.
Die Himmelsstadt
Auf der Baustelle selbst gehen die Arbeiten im Eiltempo voran. Rund um den bereits bestehenden Bahnhof Oshiage, am Fusse des Sky Tree, entsteht das neue Zentrum des Bezirks. Die Tokyo Sora Machi, die Himmelsstadt, wird dereinst ein Aquarium, Privatschulen und 310 Geschäfte beherbergen. Über 4000 Menschen sollen hier einmal arbeiten.
Bereits werden für den Betrieb der zwei Aussichtsplattform auf dem Sky Tree 500 Angestellte gesucht. Einmal fertiggestellt, werden hier jährlich 25 Millionen Besucher erwartet (Asienspiegel berichtete). Das Reisebüro Tobu Travel hat vorgesorgt. Schon jetzt bietet sie für die Eröffnungstage die ersten offiziellen Sky-Tree-Touren an, inklusive Hotelübernachtung in Tokio. Schon 1400 Reservationen seien eingegangen. Die Tobu Group ist nebenbei auch als Bauherrin und Bahngesellschaft im Sky Tree allseits präsent.
Schützenhilfe zur Ankurbelung des Tourismus erhält der Konzern aus Europa. Denn bis zur Eröffnung am 22. Mai 2012 wird der Tokyo Sky Tree vom Guinnes Buch der Rekorde offiziell den Titel des höchsten Turms der Welt erhalten haben.
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