Das Zeichen des Jahres

Es hätte Katastrophe, Tsunami oder Erdbeben sein können, doch stattdessen wählten die Japaner etwas Hoffnungsvolles: Kizuna (絆), die Bande der Freundschaft, ist zum Zeichen (Kanji) des Jahres gewählt worden.
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Das Krisenjahr 2011 habe so wichtige japanische Werte wie die Bindung zur Familie oder zu Freunden sowie die Hilfeleistung für Fremde in Not erneuert, wie die Organisatorin der Umfrage, die Kanji Aptitude Testing Foundation aus Kyoto, erklärte.
Der verheerende Tsunami hatte zur schwerwiegendsten Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. 20’000 Menschen kamen ums Leben. Und trotzdem gelang es den Menschen sich gemeinsam wieder aufzurappeln. Auch das erfolgreiche Teamwork der japanischen Fussballweltmeisterinnen verkörperte richtiggehend den Geist von Kizuna (Asienspiegel berichtete).
Internationale Spuren
Naoto Kan verhalf dem Wort gar zur weltweiten Bekanntheit. Der damalige japanische Premierminister bedankte sich in einem öffentlichen Brief mit dem Titel Kizuna – die Bande der Freundschaft für die Hilfestellung der Weltgemeinschaft kurz nach der Katastrophe (Asienspiegel berichtete).
Auch international habe Kizuna seine Spuren hinterlassen, wie die Kanji Aptitude Testing Foundation bemerkt. So sei der Arabische Frühling gerade durch die Zusammenarbeit und den Willen der Menschen entstanden.
Es folgt die Katastrophe
Die Kanji Aptitude Testing Foundation, welche Kanji-Examen für Japaner durchführt, lässt seit 1995 in einer öffentlichen Umfrage das Zeichen eruieren, welches am besten das vergangene Jahr umschreibt.
Dieses Jahr nahmen eine halbe Million Menschen daran teil. 60’000 gaben Kizuna ihre Stimme. Es folgten auf den nächsten Rängen die Zeichen für Katastrophe 災, Erschütterung 震, Welle 波 und Hilfe 助.
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