Ein Flug für 2.50 Euro
Noch hat die neue japanische Fluggesellschaft Peach (Asienspiegel berichtete) nicht abgehoben, doch bereits sorgt sie mit ihrer Preispolitik für Aufsehen. Im ersten Betriebsmonat, im März 2012, will sie gleich 5000 Flugtickets zu jeweils 250 Yen (2.50 Euro) vergeben, um ihr Image als Japans erste Billig-Airline zu unterstreichen.
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Die Marketing-Kampagne hat jedoch einen Haken, wie die Nebenbedingungen in der Medienmitteilung von Peach entlarven. So handelt es sich um eine Lotterie. Denn erst nach dem Kauf eines regulären Tickets informiert die Fluggesellschaft, ob der Passagier ein 250-Yen-Ticket erhält. Hinzu kommen noch Verarbeitungsgebühren über 1050 Yen. Zudem gilt der Preis nur für einen Weg.
Zwei Flugstrecken
Doch selbst ohne den Marketingtrick, lassen sich die regulären Preise von Peach sehen. Ein Einweg-Flug von Osaka nach Sapporo oder Fukuoka wird zwischen 3780 und 15000 Yen kosten. Das sind für Japans Flugbranche äusserst tiefe Preise.
Der grösste Konkurrent für die vom Flughafen Kansai operierende Peach wird jedoch der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen sein, der inzwischen ein durchgehendes Netz von der südlichen Stadt Kagoshima bis in den Norden nach Aomori anbietet (Asienspiegel berichtete).
Ist Japan bereit für billigen Service?
Die japanische Fluggesellschaft ANA ist eine Hauptaktionärin von Peach. Ziel ist es, eine Billig-Airline aufzubauen, die in Japan und in Asien konkurrenzfähig ist und gleichzeitig die Muttergesellschaft nicht kannibalisieren soll.
So einige Experten haben aber ihre Zweifel, dass das Konzept von Peach in Japan aufgehen wird. Denn gerade in diesem Land wird selbst beim preisgünstigsten Angebot viel Wert auf hochklassigen Service gelegt. «Hat Japan einen Billigflughafen der 24 Stunden in Betrieb ist? Nein», sagte ein Airline-Experte gegen dem Wall Street Journal.
«Eine Billig-Airline kann nur funktionieren, wenn die Tickets ausschliesslich online verkauft werden und kein Service im Flugzeug angeboten wird. Ich habe da meine Zweifel, ob dies in Japan funktioniert.» Ein erstes Indiz für das Interesse an Peach wird Anfang Januar zu beobachten sein. Dann beginnt der Vorverkauf der Tickets.
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