Sparsame Weihnachtsbeleuchtung
Jeweils im Dezember ist in der westjapanischen Hafenstadt Kobe ein aufwändiges Lichtspektakel zu bewundern. Mit dem Kobe Luminarie wird alljährlich an die Opfer des Erdbebens von Kobe im Jahr 1995 gedacht (Asienspiegel berichtete). Der Tsunami vom 11. März 2011 hatte jedoch eine neue Ausgangslage geschaffen.
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So spielten die Veranstalter gar mit dem Gedanken, das weihnachtliche Lichtfest für einmal auszusetzen. Nach vielen Diskussionen entschlossen sie sich schliesslich am Kobe Luminarie festzuhalten. «Als Einwohner von Kobe hatten wir einen speziellen Grund, um für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete im Nordosten zu beten», erklärt ein Mitglied des Veranstaltungskomitees der Yomiuri Shimbun.
Energiesparsames Fest
Um auf die erschwerten Umstände Rücksicht zu nehmen, wurden jedoch einige Anpassungen vorgenommen. Das Lichtspektakel wurde unter der Woche bereits um 21 Uhr abgeschaltet, ein halbe Stunde als früher. Zudem wurden rund 20 Prozent energiesparsame LED-Lichter eingesetzt.
Auch das 17. Kobe Luminarie zog trotz allem die Massen an. 3,42 Millionen Besucher liessen sich bis am 12. Dezember durch den dekorativen Lichterbogen führen. Um das Krisengebiet im Nordosten würdig miteinzubeziehen, wurden Schüler aus der Präfektur Miyagi, die zurzeit in provisorischen Fertighäusern leben müssen, nach Kobe eingeladen.
Erleuchtetes Tokio
Auch im angesagten Tokioter Quartier Omotesando gingen trotz aller Energiesparmassnahmen die weihnachtlichen Lichtinstallationen an 96 Zelkoven-Bäumen der grossen Prachtstrasse dieses Jahr wieder an. Doch auch hier nahmen die Veranstalter Rücksicht auf die aktuellen Umstände.
Statt 900’000 wurden dieses Jahr nur 650’000 LED-Lichter verwendet. Entsprechend weniger Bäume wurden in einen glitzernden Lichtermantel gehüllt. Die restlichen Lichter wurden der Grossstadt Sendai, die ebenfalls unter dem Erdbeben zu leiden hatte, für die Weihnachtsbeleuchtung ausgeliehen.
Erneuerbare Energien
In anderen japanischen Städten setzen die Veranstalter gar vollkommen auf erneuerbare Energien. In Yokohama wird auf Batterien gesetzt, die Solarenergie speichern können und in der Stadt Saitama wird die gesamte Energie für das Lichtspektakel durch Biomasse erzeugt.
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