Die verbliebenen 11 der Sperrzone
Tagtäglich arbeiten über 2000 Personen im havarierten AKW Fukushima, um die Folgen der Katastrophe zu beseitigen (Asienspiegel berichtete). Alleine für die Demontage werden 40 Jahre einberechnet. Derweil ist die verstrahlte 20-Kilometer-Zone rund um das Kernkraftwerk seit dem 22. April geräumt.
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Fast 80’000 Menschen aus rund 9 Gemeinden verloren damals von einem auf den anderen Tag ihre Heimat, und dies wohl für immer. Doch nicht ganz alle waren bereit, ihre Häuser Hals über Kopf zu verlassen.
In den 4 Gemeinden Tamura, Tomioka, Naraha und Kawauchi, die sich allesamt in der Sperrzone befinden, leben gemäss der Kahoku Shimpo noch ganze 11 Personen. In der Gemeinde Tamura sind es 4, in Tomioka 1, in Naraha 4 und in Kawauchi 2 Personen. Die 11 Personen sind laut der Hokkaido Shimbun zwischen 50 und 90 Jahre alt.
Die Heimat nicht wegwerfen
Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Ein Mann von etwas über 50 Jahren kehrte beispielsweise nach der Flucht zurück und lebt nun zusammen mit 3 anderen Personen in Tamura, 2 davon sind gesundheitlich angeschlagen. Eine Verlegung sei gemäss eigenen den Worten des Mannes zu gefährlich. Andere Personen wollten sich nicht von ihren Haustieren trennen.
Letztendlich seien die meisten schlichtweg nicht bereit, «ihre Heimat einfach so wegzuwerfen», wie die Kahoku Shimpo weiter berichtet. «Die Strahlung bereitet mir sorgen, aber es ist mir lieber auf meinem geliebten Grundstück ein kurzes Leben zu führen als während Jahrzehnte an irgendeinem unbekannten Ort zu sein», liess sich der letzte Verbliebene in der Stadt Tomioka zitieren.
Behörden verzichten auf Zwangsevakuierung
Es ist das erste Mal, dass die Behörden offiziell bestätigten, dass noch Menschen in der Sperrzone leben. Das Betreten ist eigentlich unter Androhung einer Geld- oder Haftstrafe verboten.
Alle Versuche die Verbliebenen von einer Evakuierung zu überzeugen, sind gescheitert. Zwang wollen die Behörden trotz der Vorschriften nicht ausüben, man lässt die letzten 11 gewähren.
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