Begehrte Atomingenieure
Die goldenen Zeiten für Japans Atomsektor sind seit dem Unfall in Fukushima endgültig vorbei. Die Regierung tut sich aufgrund des lokalen Widerstands schwer die zur Kontrolle abgeschalteten Reaktoren wieder hochzufahren (Asienspiegel berichtete). Zugleich setzt die regierende Demokratische Partei auf eine Reduzierung der Atomenergie-Abhängigkeit.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
TEPCO, der Betreiber des Unfallreaktors, ist derweil komplett von staatlicher Geldern abhängig. Erst letzte Woche musste die Regierung eine weitere Finanzspritze über 690 Milliarden Yen (6,7 Milliarden Euro) für den schlingernden Konzern sprechen. Für viele Angestellte des Stromkonzerns ist die Situation nicht mehr haltbar.
Exodus bei TEPCO
Wie die Mainichi Shimbun berichtet, dass seit der Krise rund 300 vor allem junge Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben. Das ist drei Mal so viel wie üblich. Weitere 300 Personen seien auf dem Absprung. Arbeitslos werden diese nicht. Gerade die Atomingenieure von TEPCO sind begehrt.
Gemäss derselben Zeitung sollen bereits südkoreanische Energieunternehmen und selbst Regierungsvertreter bei gewissen Ingenieuren des kriselnden Konzerns angeklopft haben. Das Nachbarland setzt trotz des verheerenden Unfalls in Fukushima weiterhin voll auf die Atomenergie. Insgesamt 21 Reaktoren in 4 Atomkraftanlagen werden in Südkorea betrieben. Damit wird 30 Prozent des Strombedarf des Landes produziert.
Sorge um Wissensexport
Die südkoreanische Regierung plant gar einen massiven Ausbau und Export ihrer Atomindustrie. Dazu bedarf es an erfahrenem Personal. Bei TEPCO-Mitarbeitern nachzufragen, liegt dabei auf der Hand. Bislang jedoch haben die japanischen Atomingenieure den lukrativen Angeboten aus dem Ausland widerstanden. Tokio sorgt sich derweil um einen derartigen Wissensexport. Im Parlament sprechen Abgeordnete bereits von einem Sicherheitsproblem.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken