Boom­stadt Sendai

Erholung nach dem Erdbeben: Die Metropole Sendai.
Erho­lung nach dem Erd­be­ben: Die Metro­po­le Sen­dai. flickr/​ken­lee­wri­tes

Sen­dai ist die ein­zi­ge Mil­lio­nen­stadt im Nord­os­ten Japans, wo der Tsu­na­mi vor fast einem Jahr ein­schlug. Auch die Haupt­stadt der Prä­fek­tur Miya­gi hat die dama­li­ge Kata­stro­phe nicht ganz schad­los über­stan­den. Der Flug­ha­fen an der Küs­te wur­de vom Tsu­na­mi kom­plett überschwemmt.

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Das Erd­be­ben hin­ter­liess zahl­rei­che Gebäu­de­schä­den. Ris­se an den Wän­den und Schä­den auf den Dächern sind noch heu­te ersicht­lich. Doch im Gros­sen und Gan­zen hat­te die Stadt Glück im Unglück. Selbst der Flug­ha­fen wur­de durch einen ein­ma­li­gen Kraft­akt der US-Armee innert kür­zes­ter Zeit wie­der instand gesetzt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Mehr Geschäf­te, mehr Leute

Heu­te ist Sen­dai zum Aus­gangs­punkt des Wie­der­auf­baus der Regi­on gewor­den. Hier kom­men dank der robus­ten Infra­struk­tur die logis­ti­schen Fäden zusam­men. Wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet, erlebt die Metro­po­le einen klei­nen Wiederaufbau-Boom.

Zahl­rei­che Fir­men sind hier­her gezo­gen, um einen Auf­trag für den vom Staat finan­zier­ten Wie­der­auf­bau zu erhal­ten. Im Sen­dai Trust Tower, dem höchs­ten Gebäu­de der Stadt, ist die Bele­gungs­ra­te von 50 auf 80 Pro­zent hoch­ge­schnellt. Der Detail­han­del ver­zeich­net höhe­re Absät­ze. Die Flug­ge­sell­schaft Asia­na Air­lines, die Sen­dai mit der süd­ko­rea­ni­schen Haupt­stadt Seo­ul ver­bin­det, ver­zeich­ne­te gemäss Cho­sun Online im Janu­ar gar eine höhe­re Bele­gungs­ra­te als im Vorjahr.

Aus­ser­dem sind fast 10’000 vom Tsu­na­mi direkt betrof­fe­ne Men­schen in die Stadt gezo­gen. Von ursprüng­lich 3000 sind nur noch 1000 Wohn­ein­hei­ten in Sen­dai frei. Allei­ne 2012 sol­len 2000 neue Woh­nun­gen gebaut werden.

Der Kobe-Boom

Öko­no­men haben schon früh fest­ge­stellt, dass auf Natur­ka­ta­stro­phen nicht sel­ten klei­ne wirt­schaft­li­che Boom-Pha­sen für die betrof­fe­nen Regio­nen fol­gen. Gemäss Chi­na Dai­ly ver­hielt sich dies so nach dem Erd­be­ben in Kali­for­ni­en 1994 oder im chi­ne­si­schen Sichuan 2008.

Auch auf das gros­sen Erd­be­ben von Kobe im Jahr 1995 folg­te ein Boom­pha­se für den Immo­bi­li­en­markt und die Bau­wirt­schaft. Der Ver­gleich ist im Fal­le von Sen­dai und dem Nord­os­ten Japans nicht ganz gerechtfertigt.

Die Drei­fach­ka­ta­stro­phe war um ein Viel­fa­ches grös­ser. Die nuklea­re Kata­stro­phe in Fuku­shi­ma hat die Lage noch ver­schlim­mert. Zudem hat die Regi­on als Gan­zes nicht die­sel­be wirt­schaft­li­che Bedeu­tung wie Kobe und Umge­bung. Noch pro­fi­tiert Sen­dai vom staat­li­chen Wie­der­auf­bau­geld. Doch aus dem Boom könn­te schon bald eine Bla­se werden.

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