Die letz­te Notunterkunft

Der damalige Premier Naoto Kan besucht im April 2011 die Bewohner der Notunterkunft in Kazo.
Der dama­li­ge Pre­mier Nao­to Kan besucht im April 2011 die Bewoh­ner der Not­un­ter­kunft in Kazo. Foto: Kan​tei​.go​.jp

Fast ein Jahr nach dem Tsu­na­mi gibt es noch eine offi­zi­el­le Not­un­ter­kunft in Japan. Es ist eine ehe­ma­li­ge Schu­le in der Stadt Kazo in der Prä­fek­tur Saita­ma, nur unweit von Tokio ent­fernt. Dort haben sich gemäss ANN News etwas über 500 Bewoh­ner aus Futa­ba, Prä­fek­tur Fuku­shi­ma, tem­po­rär nie­der­ge­las­sen. Rund 40 Pro­zent sind über 65 Jah­re alt.

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Vie­le von ihnen wer­den noch län­ger in Kazo blei­ben müs­sen. Denn ihre Gemein­de liegt in der Sperr­zo­ne rund um das hava­rier­te AKW Fuku­shi­ma 1. So ist in der­sel­ben Schu­le in Kazo auch die Ver­wal­tung von Futa­ba unter­ge­bracht. Auch der Bür­ger­meis­ter Kats­ut­a­ka Ido­ga­wa lebt hier. Er hat­te sich per­sön­lich dafür ein­ge­setzt, dass sei­ne Bewoh­ner zusam­men­blei­ben kön­nen. In Kazo fan­den sie eine neue, tem­po­rä­re Heimat.

Es ist kein ein­fa­ches Leben für die­se Men­schen. Man habe sich an die­ses neue Leben gewöhnt, sagt ein Betrof­fe­ner in Kazo gegen­über der Sank­ei Shim­bun. «Nicht wis­sen, wie es wei­ter­geht, tut am meis­ten weh.» Um zumin­dest ein biss­chen die sozia­le Struk­tur vom frü­he­ren Leben in Futa­ba zu erhal­ten, hof­fen vie­le von ihnen, der­einst neben­ein­an­der in pro­vi­so­ri­schen Not­un­ter­künf­ten leben zu können.

Letz­te Not­un­ter­kunft in Kri­sen­re­gi­on geschlossen

Die Bil­der der eva­ku­ier­ten Tsu­na­mi-Opfer haben sich im letz­ten Jahr in das Gedächt­nis ein­ge­brannt. Auf kleins­tem Raum und nur von dün­ne Kar­ton­wän­den getrennt, leb­ten unzäh­li­ge Fami­li­en in gros­sen Turn­hal­len und Schu­len dicht neben­ein­an­der. Ande­re fan­den in vom Staat finan­zier­ten Hotels Unter­schlupf. In der Anfangs­pha­se waren es über hun­dert­tau­send Men­schen, die die­se Hil­fe in Anspruch nah­men. Allei­ne die Prä­fek­tur Fuku­shi­ma zähl­te über 1000 sol­cher Notunterkünfte.

Erst der Bau von pro­vi­so­ri­schen Fer­tig­häu­sern brach­te all­mäh­lich Lin­de­rung (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Die­se Woche wur­de in der Stadt Fuku­shi­ma die letz­te offi­zi­el­le Not­un­ter­kunft, ein Hotel, geschlos­sen, wie die Mai­ni­chi Shim­bun berich­tet. Dort harr­te eine eva­ku­ier­te Dame aus Mina­m­i­so­ma bis zuletzt aus.

Es bleibt nur noch Kazo

Damit gibt es in den 3 vom Tsu­na­mi am stärks­ten betrof­fe­nen Prä­fek­tu­ren Fuku­shi­ma, Miya­gi und Iwa­te kei­ne offi­zi­el­len Not­un­ter­künf­te mehr. Die Turn­hal­len, die als pri­mä­re Eva­ku­ie­rungs­or­te dien­ten, wur­den bereits vor Jah­res­en­de in allen betrof­fe­nen Regio­nen wie­der für ihren ursprüng­li­chen Zweck her­ge­rich­tet. So bleibt nur noch die Schu­le in der Stadt Kazo in Saitama.

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