Velofahren ohne Musik
Bislang genossen die Tokioter Fahrradfahrer viel Freiheiten. Die Benutzung des Handys oder Kopfhörers während der Fahrt hat bislang noch niemanden gestört. Unter den Jungen Leuten gehört dies fast schon zum guten Ton. Diese guten Zeiten scheinen jedoch vorbei zu sein.
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Seit ein paar Monaten greift die Polizei in der Hauptstadt härter gegen Fahrradfahrer durch. Am 10. Februar wurde an 110 Orten in Tokio Kontrollen durchgeführt. Über 1500 Mahnungen wurden dabei ausgesprochen, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Das Vergehen ist praktisch immer dasselbe. Über die Hälfte der Verwarnten trug einen Kopfhörer während der Fahrt.
Zwar verbietet kein Gesetz das Hören von Musik während des Fahrradfahrens. Die Polizei wendet dabei jedoch lokale Verordnungen zur Sicherheit im öffentlichen Verkehr an. Die neue Strenge gegenüber Fahrradfahrern begründet sich durch die starke Zunahme der Velo-Besitzer seit dem Erdbeben vom 11. März 2011 (Asienspiegel berichtete). Die Zahl der Unfälle in Zusammenhang mit Fahrradfahrern ist seither sprunghaft angestiegen.
Fahrradboom in Japan
Gemäss Japans Vereinigung der Fahrradindustrie haben die Verkäufe 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent zugenommen. Gerade zwischen März und Mai 2011 wurden monatlich über 1 Million Velos abgesetzt, wie die Nikkei Shimbun berichtet.
Auch erste Salarymen beginnen mit dem Fahrrad zu pendeln. Der Anzugshersteller The Suit Company hat bereits auf diesen Boom reagiert. Für den Frühling 2012 bietet er einen Anzug an, der das Fahrradfahren gemütlicher machen soll – und dies ganz ohne Kopfhörer.
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