Das Geisterschiff
Die kanadische Küstenwache ist rund 220 Kilometer vor der Küste von British Colombia auf ein unbemanntes japanisches Fischerschiff gestossen, das seit dem 11. März 2011 vermisst wird. Vom Tsunami aus dem Hafen von Hachinohe in der Präfektur Aomori weggespült, trieb es ein Jahr lang unentdeckt auf dem Pazifik umher. Über 6000 Kilometer legte das inzwischen verrostete Fischerschiff durch die Meeresströmung zurück.
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Ein Hubschrauber der Küstenwache machte bei einem Routineflug den überraschenden Fund. Noch driftet es vor sich hin. Doch die Marine hält das Geisterschiff unter Beobachtung, da es eine potentielle Gefährdung für die Schifffahrt und Umwelt vor Kanada darstellt. In den nächsten Tagen wollen die Behörden über eine Bergung des Schiffes beraten.
Ein Schiff aus Hokkaido
Der Besitzer des Schiffes stammt aus der Stadt Hakodate auf der japanischen Nordinsel Hokkaido, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Zum Zeitpunkt des Tsunami ankerte das Schiff im Hafen von Hachinohe in der Präfektur Aomori. Gegenüber den japanischen Medien bestätigte er noch einmal, dass damals kein Besatzungsmitglied an Bord war.
Es ist das erste Mal, dass ein von der damaligen Riesenwelle weggespültes Fischerschiff in dieser Grösse entdeckt wurde. Im letzten Oktober fand eine russische Besatzung in der Nähe von Hawaii ein kleineres menschenverlassenes Boot und weitere Trümmer aus der Präfektur Fukushima vor (Asienspiegel berichtete).
Ein Trümmerteppich vor der Westküste
Bei diesen gefundenen Schiffen wird es nicht bleiben. Zahlreiche Trümmer von der Nordostküste Japans treiben zurzeit auf dem Pazifik. Das International Pacific Research Center auf Hawaii (IPR) hat errechnet, dass noch in diesem Jahr die ersten Treibgüter die Küste von Hawaii erreichen werden.
Die Westküste der USA wird je nach Wind- und Wetterlage bis 2013 mit zersetzten Trümmern des Tsunami eingedeckt werden. Das Fischerschiff aus Hakodate hat es offenbar im Eiltempo bis nach Kanada geschafft.
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