Ein Jahr danach
Am Tag des Jahrestages der Tsunami sind unsere Gedanken bei allen Opfern der Dreifachkatastrophe. Fast 19’000 Menschen sind am 11. März 2011 ums Leben gekommen, hunderttausende von Tragödien dadurch entstanden. All diese Schicksale dürfen nicht Vergessenheit geraten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, nicht nur an einem Gedenktag, sondern fortlaufend über die Folgen der Katastrophe und den Stand des Wiederaufbaus in Japan zu berichten. Auch in Zukunft werden wir diesen Fokus nicht aus den Augen verlieren. Herzlichst, die Redaktion von Asienspiegel.
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Alle Welt redet heute über Fukushima. Die Nuklearkatastrophe hat sich in den Köpfen eingebrannt. Dabei geht im Ausland zu oft die humanitäre Tragödie des Tsunami vergessen, der am 11. März 2011 auf einer Länge von fast 450 Kilometern im Nordosten Japans mit voller Wucht einschlug. Keine andere Naturkatastrophe in der japanischen Nachkriegsgeschichte hat mehr Menschen das Leben gekostet.
Nach aktuellem Stand sind am 11. März 2011 und in den Tagen darauf mindestens 15’854 Personen gestorben, 3151 werden bis heute offiziell vermisst. Keine von ihnen wird den Tsunami überlebt haben. Die Suche nach den sterblichen Überresten hält bis heute an (Asienspiegel berichtete). Seit letztem Oktober wurden nur noch 39 Leichen gefunden.
Viele der Angehörigen haben sich mit dem Schicksal abgefunden, dass ihre Liebsten nie mehr zurückkehren werden. Wie die Mainichi Shimbun recherchiert hat, wurde für 90 Prozent der offiziell Vermissten inzwischen eine Todesbestätigung der Lokalbehörden ausgestellt. Diese ist notwendig, damit überhaupt über das Erbe des Verstorbenen verfügt werden kann. Für die Angehörigen geht es mit einer Bestätigung vor allem darum, abzuschliessen.
Komplizierte Rechtslage
In Japan dürfen Vermisste erst nach über einem Jahr für tot erklärt werden. Das Justizministerium hat diese Verordnung nach der Katastrophe jedoch gelockert. Für die Behörden reicht es aus, wenn die Angehörigen stichhaltige Hinweise über das Verschwinden der vermissten Person darlegen können.
Dies hat dazu geführt, dass rund 2680 der 3151 Vermissten von den Lokalbehörden inzwischen für tot erklärt wurden. Die offizielle Statistik hält jedoch an deren Vermisstenstatus weiter fest.
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