Polizisten für Fukushima gesucht
«Hier gibt es Arbeit, die man nur selbst erledigen kann», heisst es in gelben Zeichen auf einem Plakat geschrieben. Auf dem Bild ist ein Polizist in Schutzanzug zu sehen, der durch ein Trümmerfeld schreitend Ausschau hält. Im Hintergrund ragen verschwommen die Ablufttürme des AKW Fukushima in die Höhe. Beim Plakat handelt es sich um ein spezielles Stellenangebot der Polizei der Präfektur Fukushima.
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Hinter der ungeschönten Realität dieses Plakats steckt eine Absicht. «Wir wollen Leute, die sich mental stark genug fühlen, um sich für diesen Posten zu bewerben», erklärt der für die Rekrutierung zuständige Polizeioffizier gegenüber der Asahi Shimbun. Die Leute sollen wissen, dass sie als Polizisten in Fukushima auch in der Sperrzone um das havarierte AKW Dienst leisten müssen.
Weniger Bewerbungen
Die Polizeiarbeit in Fukushima ist hart. Noch immer sucht die Polizei in der Sperrzone und in den Küstengebieten nach den letzten Vermissten der Tsunami-Katastrophe (Asienspiegel berichtete). Zudem haben sie die Aufgabe, die radioaktiv verstrahlte Sperrzone vor Dieben zu sichern, die es auf die Geldautomaten und verlassenen Häuser abgesehen haben (Asienspiegel berichtete).
Zudem hat die Polizei von Fukushima in den letzten Monaten ungewöhnlich wenige Bewerbungen erhalten. Bis zum letzten Jahr fand sie für die durchschnittlich 50 Neuanstellungen pro Jahr ohne weiteres Kandidaten. Kaum überraschend sind die Zahlen gemäss der Asahi Shimbun dieses Jahr eingebrochen.
Foto aus der Sperrzone
Das Foto für das Plakat wurde letzten Mai in Namie nur unweit des zerstörten Kernkraftwerks geschossen. Die Stadt liegt heute grösstenteils in der Sperrzone. Die Gemeindeverwaltung wurde nach der Katastrophe innerhalb der Präfektur in die Stadt Nihonmatsu disloziert. Nun stellt sich einzig noch die Frage, ob das ausgewählte Foto für die Polizei von Fukushima auch den gewünschten Effekt haben wird.
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