Dem grössten Tsunami trotzen
Der Tsunami vom 11. März 2011 hat gezeigt, dass viele bisherige Sicherheitsmassnahmen ungenügend waren. So bemühen sich heute Gemeinden und Unternehmen an exponierten Küstenlagen um wirksamere Infrastrukturen, welche die Erkenntnisse der Katastrophe von damals miteinbeziehen.
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Die Baufirma Nippon Steel & Sumikin Metal Products beispielsweise hat auf ihrem Gelände im Hafengebiet der Grossstadt Sendai, einen neuartigen, marktreifen Tsunami-Evakuierungsturm errichtet, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Er soll zum besten seiner Art gehören.
Solaranlage und Speicher
Auf 72 Quadratmetern Platz bietet der fast 8 Meter hohe Turm Platz für bis zu 100 Personen. Er trägt fast keine Wände, um die Aufschlagskraft einer Riesenwelle zu minimieren. Sechs massive Stahlsäulen tragen das Konstrukt. Selbst der Verlust einer Säule soll dem Turm nichts anhaben können. Eine Solaranlage und ein Speicher für Nahrungsmittel garantieren die lebensnotwendige Versorgung.
Das Firmengelände von Nippon Steel & Sumikin Metal Products wurde am 11. März 2011 selbst zum Opfer des zerstörerischen Tsunami. So entstand die Idee einen Evakuierungsturm zu erbauen, der auf dem neusten technischen Stand ist. 30 Millionen Yen kostet er, auf bis zu 15 Meter Höhe kann er erweitert werden. Die Mitarbeiter der Baufirma blieben am 11. März 2011 übrigens alle verschont. Das Unternehmen hatte bereits vorher einen 5 Meter hohen künstlichen Evakuierungshügel auf dem Gelände.
Unterirdische Schutzanlage
In der Präfektur Kochi auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku wäre selbst dieser neuste Evakuierungsturm wohl keine Hilfe. Gemäss einer neuen Studie könnte die Küstenstadt Kuroshio im schlimmsten Fall von einer Welle von 34 Metern erfasst werden (Asienspiegel berichtete).
Weil ein Evakuierungsturm von diesen Höhenmassen nicht realistisch ist, erörtert die Präfektur Kochi die Möglichkeit, die exponiertesten Küstengemeinden mit unterirdischen Evakuierungsräumen auszustatten, wie die Mainichi Shimbun berichtete. Solche Räumlichkeiten, die bis zu 200 Menschen Platz bieten könnten, müssten mit Sauerstoffversorgung und unabhängigen Stromgeneratoren ausgestattet werden.
Eine Studie soll nun innerhalb eines Jahres Aufschluss darüber geben, ob ein solches Projekt überhaupt realistisch umgesetzt werden kann.
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