Der Homo-Ehe einen Schritt näher
In Taiwan beschäftigen sich derzeit die Juristen mit der Homo-Ehe, dies nachdem ein Paar gegen die Stadt Taipeh geklagt hatte. Die Behörden hatten es zuvor abgelehnt die Beziehung der beiden Männer als Ehe einzutragen.
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Gao Jhih-wei und Chen Jing-hsueh stellen sich auf den Standpunkt, dass bei der Ehe im taiwanischen Zivilrecht nicht explizit von einem Mann und einer Frau die Rede ist (Asienspiegel berichtete). Zwei ehrenamtliche Anwälte haben sich ihres Falles angenommen, das Verwaltungsgericht hat letzte Woche zum dritten Mal darüber verhandelt.
Dass es den Fall überhaupt angenommen habe, sagt Anwalt Liu Chi-wei, zeige, dass es ihr Anliegen ernst nehme. Vom Richter hat er den Eindruck, dass er die Ehe wohl gerne öffnen und somit die juristischen Schwierigkeiten, mit denen Taiwans Schwulen und Lesben zu kämpfen haben, beseitigen möchte. Dieser beglückwünschte bereits während der zweiten Anhörung das Paar zu ihrer Beziehung.
Stadtbehörde verhält sich passiv
Die Vertreter der Stadt sind auch beim dritten Mal nicht der Aufforderung des Gerichts nachgekommen, Gründe vorzubringen, weshalb das Paar nicht heiraten darf. Stattdessen berufen sich die Vertreter weiterhin auf Anweisungen des Justizministeriums.
Überhaupt verhalten sich die Vertreter der Behörde für Haushaltsregistrierung – die in Taiwan für den amtlichen Eintrag von Ehen zuständig ist – während der rund halbstündigen Anhörung relativ still. Er habe das Gefühl, dass die Behörden insgeheim auch auf ihrer Seite stünden, sagt Chen Jingxue. Schliesslich hätten sie ihm im vergangenen Jahr bei der Erstellung des Stammbaumes geholfen, in dem Gao Jhih-wei als sein Partner aufgeführt ist.
Nach den Gerichten die Politik?
Eine Öffnung der Ehe für Homosexuelle über die Gerichte zu erreichen, habe auch ihre Nachteile, gibt Anwalt Liu Chi-wei zu bedenken. Schliesslich könne sich das Gericht immer nur mit einem Fall befassen. Leider habe der Gesetzgeber aber so lange nichts unternommen, dass man es nun über den Rechtsweg versuche, so Liu. Die Anwälte hoffen, durch ein Gerichtsurteil die Dinge schlussendlich auch auf der politischen Ebene in Gang zu bringen.
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