Liebesverbot für die Jugend
Die Schüler der Yueqing Yucai-Mittelschule in Wenzhou dürfen sich ab sofort nicht mehr mit dem anderen Geschlecht treffen. In dunklen Ecken, unter Bäumen oder zu zweit in einem Raum dürfen sich Junge und Mädchen nicht mehr erwischen lassen. Ganz zu schweigen von Küssen, Händchenhalten oder Umarmungen – sie dürfen auf dem Schulholf nicht einmal nebeneinander hergehen, berichtet das chinesische Onlineportal sina.com.
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Diese strengen Massnahmen hat die Schulleitung getroffen, nachdem sich immer mehr Paare gebildet hätten, und die Schüler dadurch vom Lernen abgehalten worden seien. Man hoffe, dass sich die Schüler in der Liebe zurückhalten und sich rational verhielten, heisst es in einer Mitteilung der Schule.
Die Eltern unterstützen den Schuldirektor
Nicht nur würden die schulischen Leistungen unter einer «frühen Liebe» leiden, diese könne auch schwerwiegende physische und psychische Schäden verursachen. Gegenüber der China Daily sagte Schuldirektor Li Chunlian, dass sich heutzutage immer mehr junge Menschen verliebten. Man hoffe, mit diesen Regeln die Schüler davon abzuhalten, sich zu früh auf eine Liebesbeziehung einzulassen.
Gemäss Li sind die meisten Eltern mit den neuen Einschränkungen einverstanden. Die Regeln seien von der Schule zusammen mit der Elternvereinigung erarbeitet worden, berichtet das Onlineportal Beifangwang. Viele der Eltern würden ausserhalb des Ortes arbeiten und hätten zu wenig Zeit, um sich selbst um ihre Kinder zu kümmern. Diese Verantwortung würden sie deshalb der Schulleitung übertragen.
Mindestabstand von 60 Zentimetern
Schüler die gegen die neuen Bestimmungen verstossen, werden von der Schule bestraft, so Sina.com, ausserdem werden die Eltern benachrichtigt. Die Schule rechtfertigt ihre Regeln auch damit, dass man so möglichst frühzeitig eingreifen könne, bevor Schlimmeres passiere.
Die Yueqing Yucai-Mittelschule ist nicht die erste Bildungseinrichtung, die ihre Schüler von zu viel Romantik fernhalten möchte. So gebe es Schulen, berichtet Beifangwang, in denen Jungen und Mädchen einen Mindestabstand von 60 Zentimetern einhalten müssen.
Ein weiter Weg bis zur sexuellen Aufklärung
Die Bildung der Kinder ist den chinesischen Eltern äusserst wichtig, schlussendlich sollen sie dank der landesweiten Aufnahmeprüfung an eine möglichst gute Universität kommen. Denn wer einen Abschluss einer der renommierten Hochschulen vorweisen kann, hat es auf dem umkämpften Arbeitsmarkt leichter (Asienspiegel berichtete).
Gleichzeitig ist die Aufklärung an Chinas Schulen noch nicht besonders weit. Im vergangenen Jahr wurde die sexuelle Aufklärung erstmals als Teil eines Universitätskurses vorgestellt (Asienspiegel berichtete), ein Novum im chinesischen Lehrplan.
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